Der Zehnte

Immer wieder gibt es Diskussionen um das Thema „der Zehnte“. Für die einen ist das Geben des Zehnten ein Gesetz aus dem Alten Testament und deshalb nicht mehr gültig und für die anderen ein finanzieller Aspekt in der Bibel, den man besser ausser Acht lässt.

Was ist nun der Zehnte?

Der Zehnte wird zum ersten Mal im Zusammenhang mit Abram erwähnt. In 1. Mose 14 lesen wir, dass Lot gefangen genommen wurde und mit ihm nahmen sie auch sein Hab und Gut. Abram konnte Lot befreien und sein Hab und Gut wieder zurückerlangen. Daraufhin kam es zu einer Begegnung zwischen Abram und Melchisedek:

Und Melchisedek, {König der Gerechtigkeit} König von Salem, {Friede, Wohlfahrt} brachte Brot und Wein heraus; und er war Priester Gottes, des Höchsten. Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt! Und gepriesen sei Gott, der Höchste, der deine Feinde in deine Hand geliefert hat! Und Abram gab ihm den Zehnten von allem.
1. Mose 14, 18 -20 (in Klammern Kommentar der Elberfelder-Übersetzung)

Die Gelehrten sind sich einig, dass es sich bei Melchisedek um einen alttestamentlichen Typus von Jesus handelt, der heute den Titel Friedefürst hat. Somit hat Abram letztendlich den Zehnten Gott gegeben. Er hatte dies mehrere hundert Jahre vor dem mosaischen Gesetz getan.

Die zweite Erwähnung des Zehnten-Gebens lesen wir im Zusammenhang mit Jakob, einem Neffen von Abram. Eines Nachts hatte Jakob den Traum von der Himmelsleiter. In diesem Traum bestätigte Gott die Beziehung zu seinen Vorfahren Abraham und Isaak und gab ihm eine Verheissung. Am Ende gab Jakob dieses Versprechen ab:

Und dieser Stein, den ich als Denkmal aufgestellt habe, soll ein Haus Gottes sein; und von allem, was du mir geben wirst, werde ich dir gewisslich den Zehnten geben.
1. Mose 28, 22

Wir sehen hier, dass Jakob die Gepflogenheit seines Grossvaters übernommen und weiter geführt hat. Auch Jakob hatte lange vor dem Erlass der Gesetze im Sinai durch Mose gelebt. Der Zehnte ist deshalb ausserhalb des Gesetzes entstanden und wurde in das Gesetz aufgenommen.

Gott gab Mose Erlasse über den Zehnten. So in 3. Mose 27,30 oder 5. Mose 14,22. Dadurch wurde der Zehnte auch Teil des Gesetzes.

Im Neuen Testament werden wir nirgends aufgefordert, den Zehnten zu geben. Das soll nicht heissen, dass wir unter dem neuen Bund nicht mehr den Zehnten geben sollen, weil der neue den alten Bund ersetzt. Im Neuen Testament gibt es keine Aufforderung, weil es eine etablierte Angelegenheit war. Oft ist davon die Rede, dass Menschen den Zehnten geben. Jesus hatte die Pharisäer im Zusammenhang mit dem Zehnten kritisiert. Dabei war der Zehnte nicht das Zentrale, sondern die Befolgung von wichtigeren Gesetzen. Jesus hatte niemals den Zehntengeben in ganz kleinen Dingen zurückgewiesen. Wenn Er es in kleinen Dingen nicht tat, dann auch nicht in grossen Dingen.

Gemäss Maleachi 3 berauben wir Gott, wenn wir Ihm nicht den Zehnten geben. Gott benötigt den Zehnten, damit Er seinen Bund auf Erden aufrichten kann. Er benötigt das Geld, das von Menschen geschaffen wurde. Ja, Gott ist allmächtig, aber Er kann kein Geld machen, sonst wäre Er ein Fälscher. Das Geld muss durch Menschen zu Seiner Verfügungsgewalt gelangen. Indem wir nicht den Zehnten geben, begrenzen wir Gott in Seinem Wirken. Doch wir schneiden uns auch ins eigene Fleisch. Gott verheisst uns einen überfliessenden Segen. Ist damit ein geistlicher Segen gemeint? In einem gewissen Sinne Ja, doch dieser geistliche Segen manifestiert sich in materiellen Dingen. Eine Bibelübersetzung sagt, dass der Segen so gross sein wird, dass wir dafür keinen Raum haben werden. Für einen rein geistlichen Segen brauchen wir keinen Raum.

Es gibt viele Christen, die sagen, dass sie es sich nicht erlauben können, den Zehnten zu geben. Ich dagegen kann mir nicht erlauben, nicht den Zehnten zu geben. Ich kann es mir nicht erlauben, dass Lebensmittel scheinbar aus unerklärlichen Gründen verderben oder dass Dinge des täglichen Bedarfs defekt werden und ich dafür Geld ausgeben muss. Auch das ist ein Segen, der in Maleachi 3 verheissen ist, dass solche Dinge nicht geschehen.

Ein Prediger hat gesagt, dass der Zehnte wie eine Versicherung ist, damit, wie die Bibel sagt, der Fresser nicht kommt und unnötig Schaden anrichtet. Dies ist ein guter Aspekt des Zehntengebens, doch nicht der einzige.

Durch unser Geben des Zehnten ehren wir Gott und geben zum Ausdruck, dass Er uns eigentlich alles gibt, damit wir zu einem Einkommen kommen: die physische Kraft, die Ideen, die Gesundheit, die Gunst bei Menschen usw. Gott ist unser Versorger und wenn wir Ihm den Zehnten geben, dann geben wir Ihm ein kleines Dankeschön.

Natürlich kann man noch viel mehr über den Zehnten schreiben und es wird Dich erstaunen.

Anmerkung 24.09.2021: Aufgrund dieses Beitrages habe ich einen Kommentar erhalten. Da ich ihn nicht veröffentlichen wollte, habe ich dazu in einem separaten Beitrag „Der Zehnte 2“ darauf reagiert.

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Was kann ich in der Finanzkrise machen?

Die Finanzkrise ist im Moment das grosse Thema. Täglich kommen neue Schlagzeilen in den Nachrichten. Die Börse geht runter und dann wieder rauf. Rettungspakete werden geschnürrt. Das Zustandekommen dieser Nothilfe ist so dringend, dass man den Eindruck bekommt, dass sie die Finanzkrise beendet. Doch die Nothilfe bringt nicht die erhoffte Wirkung, obwohl sie einen bedeutenden Beitrag leistet. Ich muss zugeben, dass ich eine gewisse Ratlosigkeit erkennen kann. Da macht es keinen Unterschied, ob jemand Christ ist oder nicht.

Es gibt viele Christen, die nach Orientierung suchen. Sagt die Bibel etwas über die Finanzkrise? Leben wir in der Endzeit? Ja sogar, könnte diese Finanzkrise ein Gericht Gottes sein? Muss ich mir diese Fragen beantworten? Muss ich Ihnen diese Fragen beantworten? Wenn Ja, dann müsste ich diesen Post gerade jetzt abbrechen und mich einige Tage zurückziehen und in der Bibel nachforschen. Vielleicht käme ich dann nach ein paar Tagen mit einer Antwort oder nicht. Sind das wirklich Fragen, die für unsere Situation eine Bedeutung haben? Beeinflusst es unser Leben oder unsere Beziehung zu Gott?

Vielleicht spüren Sie die gleiche Versuchung, die ich manchmal habe: ich will etwas in dieser Situation tun. Die Finanzkrise kann ich nicht lösen. Angesichts des Ausmasses ist mein Sparguthaben geradezu lächerlich. Ich habe mit diesem Blog angefangen, um biblisch fundierte Lehre über Finanzen weiterzugeben. Erwarten Sie von mir keine Konzepte, Pläne, Aktionen usw. Ich habe sie nicht und es wird sie auch nicht geben. Als Gott das Volk Israel, einzelne Menschen oder Gruppen mit Essen versorgte, geschah es nie auf die gleiche Weise. Bei der Speisung der Fünftausend fiel kein Manna auf die Menschenmenge nieder. Gott ist nicht beschränkt, dass Er nur auf 10 verschiedene Weisen helfen kann. Nein, Er hat unbegrenzte Möglichkeiten. Sie können Gott mitteilen, was Sie wollen, aber schreiben Sie Gott nie vor, wie Er es zu tun hat. Es mag vielleicht eine sehr gute Idee von Ihnen sein, doch Gott bringt es auf die beste Weise zustande.

Je mehr die Finanzkrise fortschreitet, desto mehr sehe ich, dass ich mein Vertrauen auf Gott setzen muss. Das bedeutet auch, dass ich näher zu Gott komme. Mehr in Seinem Wort lese und mehr Gemeinschaft mit Ihm habe. Daraus kommt die Weisheit, die ich im täglichen Leben brauche. Gott ist unser Versorger und Er hat bessere Gedanken und Wege für unser Leben als wir selber haben. Aus dieser Beziehung und Gemeinschaft kommen die Dinge, die für unser Leben relevant sind. Gott will uns materiell versorgen, aber auch bei den täglichen Entscheidungen beistehen. Er will uns segnen, aber das kann Er nur im grossen Stil machen, wenn wir gehorsam sind.

Dort wo wir die Versorgung Gottes in unserem Leben sehen, werden wir auch eine Dankbarkeit Gott gegenüber haben. Das bringt uns näher zu Gott. Diese Nähe bringt wieder mehr Segen in unser Leben.

Ja, wir können etwas in dieser Finanzkrise machen. Vielleicht hat es Sie überrascht, dass es auf diese Art ist. Eigentlich sollte dies unser Lebensstil sein, egal ob es eine Finanzkrise gibt oder nicht. Nur weil sich unsere Situation verändert hat, bedeutet das nicht, dass Gott Seine Methode ändert.

Zum Abschluss noch eine Bibelstelle

Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
Joh, 16, 13

Dieser Geist der Wahrheit ist da und er wird Ihnen Zukünftiges verkündigen. Er redet direkt zu Ihnen. Er braucht keine anderen Personen für Ihre persönliche Situation. Nehmen Sie diese Bibelstelle als Verheissung. Gott wird Sie durch die Finanzkrise führen.

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Was ist Geld? Die Entstehung des Geldes

In diesem Beitrag möchte ich Dir kurz die Entstehung des Geldes erklären. In prähistorischer Zeit wurde fleissig getauscht. So wurde Ware gegen Ware getauscht. Das ging solange gut, wie die erforderlichen Mengen vorhanden waren. Schwierig wurde es zum Beispiel, wenn jemand ein Pferd verkaufen wollte aber dagegen nicht so viel Weizen kaufen wollte oder der Käufer des Pferdes nicht so viel Weizen hatte. So stiess der Tauschhandel ziemlich schnell an seine Grenzen. Die Menschen haben die Notwendigkeit eines Tauschmittels erkannt. Es mussten Tauschmittel sein, die Allgemein anerkannt waren. So wurden beispielsweise Muscheln, Steinbeile, Töpfe, Waffen, Rindvieh, Wolle, Leder, Pelze, Honig, Öl, Wein, Bier, Zigaretten, Opfergaben, Schmuckgegenstände und vieles mehr als Tauschmittel gebraucht.

Durch die zunehmende Arbeitsteilung wurden diese Tauschmittel immer mehr durch Metalle wie Silber oder Gold ersetzt. Die Prägung von Münzen wurde systematisch von Alexander dem Grossen (356-323 v. Chr.) vorangetrieben. Dadurch wurde der Tausch- und Zahlungsverkehr erheblich erleichtert, weil die ausgebende Stelle die Gewähr für die Echtheit punkto Gewicht und Feinheit der Münzen übernahm. Somit entfiel die Kontrolle beim Tausch.

Später wurden die Gold- und Silbermünzen durch Banknoten ergänzt respektive die Münzen wurden mit billigerem Material hergestellt, weshalb der Materialwert nicht mehr dem Wert der Münze entsprach. Zu den Banknoten kam auch noch das Kreditgeld. Diese beiden Zahlungsmittel erlangten den Durchbruch im 17. Jahrhundert in England.

Was ist nun Geld?

1. Zahlungsmittel
Aufgrund von Geld können Leistungen und Waren leichter gekauft oder angeboten werden. Ohne Geld wäre die heutige Wirtschaft nicht möglich.

2. Ein Ausdruck des persönlichen Lebens
Du stellst Deine Muskelkraft, Fähigkeiten und Zeit jemanden zur Verfügung. Dafür erhältst Du Geld. Üblicherweise sagt man, dass Du arbeitest und dafür einen Lohn erhältst. Auf den Arbeitsmarkt bezogen stellt der Lohn Deinen Marktwert dar.

3. Ersatz für eigene Leistungen
Wenn Du irgendeinen Gegenstand kaufst, dann zahlst Du für die Herstellung des Produktes. Gewisse Dinge könntest Du selber machen. Du könntest die Zutaten zu einem Brot kaufen und zuhause daraus ein Brot backen. Andere Dinge brauchen einen Spezialisten. Mit Geld kommst Du zu Gegenständen, die Du nicht anfertigen kannst.

Als Christen sind wir berufen, dass Evangelium in aller Welt zu verkündigen. Möglicherweise kannst Du z.B. nicht nach Burma gehen. Es könnte da verschiedene Gründe geben, doch wenn Du einen Missionar oder ein Missionswerk unterstützst, gibst Du ein Teil Deines Lebens in Form von Geld in diese Arbeit hinein und hast auch Anteil an den Errungenschaften.

4. Konservierung der Arbeitsleistung
Wenn Du einen Teil Deines Lohnes sparst, dann hebst Du dieses Geld für eine spätere Verwendung auf. Wäre das Geld noch nicht erfunden worden, müsste die Leistung oder der Verkauf der Ware sofort mit einer Gegenleistung abgegolten werden.

5. Geld ist nicht schlecht
Viele Menschen sagen, dass Geld das Übel aller Dinge sei. Die Bibel sagt aber etwas anderes. Es ist die Liebe zum Geld, das das Übel aller Dinge ist. In der heutigen Zeit hören wir oft das Wort Gier, was nichts anderes als ein anderer Ausdruck für Liebe zum Geld ist. Geld an für sich ist nur so gut oder so schlecht wie sein Besitzer ist.

Ich habe für Dich noch ein gutes Video über die Entstehung des Geldes gefunden, das Dir anschaulich die Geldenstehung erklärt und Dir auch noch weiter Informationen gibt.

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Gottes Versorgung in der Finanzkrise

Ein gutes Beispiel von Gottes Versorgung für sein Volk in einer Finanzkrise finden wir in der Geschichte des Volkes Israel. Daraus können wir viel lernen. Trotzdem können wir keine Formel davon ableiten.

Das Volk Israel war über 400 Jahre in Ägypten in Sklaverei. Schon alleine diese Zeit könnte man für die Israeliten als grosse Finanzkrise bezeichnen. Entweder sie verdienten sehr schlecht oder erhielten gar kein Geld. Dann erhielten sie von Gott den Auftrag aus Ägypten auszuziehen. Mit ihrem ganzen Hab und Gut zogen sie in eine ungewisse Zukunft.

Vor ihrem Auszug aus Ägypten erhielten sie von ihren Nachbarn Silber, Gold und Schmuck. Alles zusammen gezählt war es eine sehr ansehnliche Summe. Das Gold reichte um ein Kalb daraus zu machen, sehr zum Missfallen von Gott.

Vermutlich hätten die Vorräte an Nahrungsmittel gereicht, um die Reise von Ägypten ins verheissene Land zu machen. Doch während der Reise sollten 12 Kundschafter das neue Land auskundschaften. Nach ihrer Rückkehr meldeten 10 Kundschafter, dass man das Land nicht einnehmen kann. Nur zwei waren von einer Einnahme überzeugt. Die zehn Kundschafter konnten soviel Unglaube schüren, dass das ganze Volk Israel davon überzeugt war und durch die Wüste wandern mussten, bis kein Mensch, der zu diesem Zeitpunkt über 20 Jahre war, mehr lebte.

Während diesen vierzig Jahren versorgte Gott das Volk Israel Tag für Tag. Jeden Tag erhielt das Volk genug Manna für einen Tag, ausser am Tag vor dem Sabbat. An diesem Tag erhielten sie die doppelte Menge.

Als sie Durst hatten machte Gott aus einer bitteren Quelle eine Süsswasserquelle.

In den Psalmen können wir nachlesen, dass sich in dieser Zeit die Schuhe und die Kleidung nicht abnutzten.

Als der Zeitpunkt der Eroberung des verheissenen Landes da war, konnten sie Häuser in Besitz nehmen und von Weinbergen und Ölbäumen essen, die sie nicht gepflanzt hatten.

Obwohl das Volk Israel durch eine sehr schwierige Zeit ging, wurden sie von Gott auf unerdenkliche Weise versorgt. Das Volk Israel musste ihren Glauben an Gott ständig unter Beweis stellen.

Ägypten gilt in der Bibel als Typus der Welt. Dort war das Volk Israel versklavt. Mit dem Auszug kamen sie aus dieser Sklaverei heraus. Trotzdem hatten sie noch die Gedankenmuster eines Sklaven. Die Zeit der Wüste war auch die Zeit, um Glauben zu lernen oder in eine Vertrauensabhängigkeit von Gott zu kommen. Denn nur durch Glauben konnten sie das verheissene Land einnehmen.

Was können wir daraus lernen? Gott will auch heute noch unser Versorger sein. Wir sollen Ihm vertrauen oder anders gesagt, eine sehr enge Beziehung zu Ihm haben. Auch uns hat Gott Verheissungen gegeben, die wir aber nur durch Glauben annehmen oder erlangen können. Furcht bringt uns keinen Schritt weiter, sondern im Gegenteil. Darum fürchte Dich nicht, sondern glaube Gott.

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