Wohlstand – die richtigen Prioritäten im Leben (Fortsetzung)

Ich setze hier meinen letzten Beitrag über Wohlstand fort, denn auch Paulus hatte im 1. Brief an Timotheus noch weitere Dinge über Wohlstand und Reichtum zu sagen. Darum schreibe ich hier weiter, damit Du ein vollständigeres Bild erhältst.

Den Reichen dieser Welt gebiete, sich nicht zu überheben und nicht auf ungewissen Reichtum zu vertrauen, vielmehr auf Gott, der alles reichlich zum Genuß uns darreicht. Sie sollen Gutes tun, an guten Werken reich werden, freigebig und mitteilsam sein und also eine feste Grundlage für die Zukunft sich zusammentragen, damit sie für sich das wahre Leben erlangen.

1. Timotheus 6, 17 – 19

Der Bibelabschnitt fängt mit „den Reichen dieser Welt“ an. So leicht kann man zum Schluss kommen, dass wir alle auf dieser Welt leben und darum möglichst nicht reich werden sollen. Doch hier ist nicht von der geographischen Welt die Rede, sondern vom Zeitabschnitt oder sogar vom System, wie diese Welt funktioniert. Diese Welt hier steht im Gegensatz zum Reich Gottes, das in diesem Bibelabschnitt auch erwähnt wird.

Der Reiche in dieser Welt kann leicht überheblich werden, weil er ja durch seine Anstrengungen reich geworden ist. Er kann ja stolz sein auf seine Leistungen. Du siehst selbst wie schnell die Überheblichkeit geschehen kann. Plötzlich wird der Reichtum zur Sicherheit. Gerade in der momentanen Finanzkrise (2008/2009) kommt diese Sicherheit arg ins Wanken. Es ist tragisch für mich zu hören, dass Menschen in dieser Krise Selbstmord begehen.

Paulus schreibt, dass man nicht sein Vertrauen auf den unsicheren Reichtum setzen soll, sondern vielmehr auf Gott. Wieso? Weil er uns reichlich, also mehr als genug geben kann. Gott kann uns reich machen. Dieser Reichtum hat auch seinen Zweck. Wir sollen ihn geniessen und nicht besitzen. Für viele Menschen besteht eher der Reiz, Reichtum zu erlangen. Haben sie ihn, dann kommt er zum Inventar und man freut sich nicht daran.

Noch eine kleine Zwischenbemerkung. In diesem ganzen Bibelabschnitt finden wir keinen Hinweis, dass wir nicht reich sein sollen. Ganz zu schweigen davon, dass es Sünde sein soll.

Paulus fährt weiter, dass die Reichen nicht nur Schätze auf dieser Erde sammeln sollen, sondern auch im Himmel. Er scheint mir zu sagen, dass nichts gegen Reichtum auf dieser Erde einzuwenden sei, aber es gibt noch eine bessere Art Schätze zu sammeln, die Ewigkeitscharakter hat. Wie geschieht dies? Durch gute Taten und Freigiebigkeit. An anderer Stelle in der Bibel wird davon geredet, dass Reichtum auf dieser Erde einem Zerfall unterliegen, was jedoch im Himmel nicht der Fall ist. So besteht eben auch die Möglichkeit vom Himmelskonto abzuheben, wenn es nötig sein soll. Ohne Wertverfall, aber immer auch mit einer Zugabe.

Nicht der Reichtum steht zwischen den Menschen und Gott, sondern die Einstellung zum Reichtum oder den Stellenwert, den man dem Reichtum beimisst.

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Wohlstand – die richtigen Prioritäten im Leben

Die Bibel spricht viel über Wohlstand. Dabei ist es wichtig, die richtigen Prioritäten im Leben und auch gegenüber Wohlstand zu haben. In diesem Beitrag geht es genau darum.

6 Die Frömmigkeit aber ist ein grosser Gewinn für den, der sich genügen lässt.
7 Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum werden wir auch nichts hinausbringen.
8 Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen.
9 Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis.
10 Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen.

1. Timotheus 6, 6 – 10

In diesen wenigen Versen können wir sehr viel mitbekommen, was Paulus über Geld, Besitz und Reichtum denkt. In den Versen 6 und 7 legt er eine Grundlage. An erster Stelle kommt die Gottesbeziehung. Eine solche Beziehung muss gelebt werden. Das Resultat einer solch engen Beziehung ist die Genügsamkeit. Beachte, dass es nicht Bescheidenheit oder gar Armut heisst. Viele Christen sind versucht, diese beiden Begriffe als Alternative zu dem Wort Genügsamkeit zu benutzen. Für das Wort Genügsamkeit wird im Griechischen das Wort autarkeia benutzt. In unserem Sprachgebrauch gibt es das Wort Autarkie. Dieses Wort kenne ich noch vom Geographieunterricht. Ein Land ist autark, wenn die Einwohner des Landes von der eigenen Landwirtschaft und der Wirtschaft leben können, ohne dass sie von einem Drittstaat etwas beziehen müssen. Auf eine Person bezogen bedeutet es, dass man alles hat, was man braucht. Bescheidenheit bildet eher den Eindruck, dass man auf etwas gerne verzichten kann, während Armut bedeutet, dass man an gewissen Dingen Mangel hat.

Um Leben zu können, brauchen wir eigentlich nur zwei Dinge im materiellen Bereich: Nahrung und Bekleidung. Ich füge gerne noch ein Drittes dazu: eine Unterkunft. Ich glaube nicht, dass Paulus damit sagen will, dass wir armselig leben sollen. Alles was über diese Grundbedürfnisse geht sollen wir geniessen. Wenn wir sie haben, ist es gut, wenn wir sie nicht haben ist es ebenfalls gut. Viele materielle Dinge dienen im Prinzip als Ersatz für Gott oder für die Beziehung zu Ihm.

In Vers 9 schreibt Paulus über die Menschen, die reich werden wollen. Er macht eine Aufstellung was das Resultat ist. Es geht hier nicht um reiche Menschen, sondern Menschen, die reich werden wollen. Gott kann Menschen reich machen. Solche Menschen haben eine gute Beziehung zu Gott. Menschen, die reich werden wollen, fallen:

  • in Versuchung
  • in Verstrickung
  • in viele törichte und schädliche Begierden

In anderen Worten ausgedrückt, Menschen, die reich werden wollen, zahlen einen Preis dafür, den man nicht unbedingt in Zahlen ausdrücken kann. Wo das Geld regiert, haben die zwischenmenschlichen Beziehungen eine untergeordnete Rolle. Doch viele gute Beziehungen zu Menschen machen auch einen Teil des Wohlstandes eines Menschen aus.

Wohlstand – die richtigen Prioritäten im Leben: Fortsetzung

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Ohne Einlage kein Bezug

Stelle Dir vor, Du gehst auf irgendeine Bank und willst eine Summe Geld abheben. Der Kassier fragt nach Deinem Namen und der Kontonummer. Deinen Namen kannst Du angeben, nicht aber die Kontonummer. Der Kassier schaut im Computer nach dem Konto, das auf Deinen Namen lautet. Leider findet der Kassier kein solches Konto. Daher kannst Du beim Kassier auch kein Geld beziehen.

Nun gehst Du auf eine andere Bank. Du gehst an den Schalter und teilst dem Kassier mit, dass Du einen bestimmten Betrag vom Bankkonto abheben möchtest. Diesmal bist Du Kunde bei dieser Bank. Der Kassier findet sofort die Kontoangaben, aber er kann Dir den Betrag nicht auszahlen, weil das Konto gerade auf Null ist.

Was lernen wir aus diesen beiden Fällen? Damit wir von einem Konto Geld abheben können, brauchen wir zuerst ein bestehendes Konto. Zweitens brauchen wir aber auch ein Guthaben auf dem Konto, sonst gibt uns die Bank kein Geld. Erst wenn wir beide Bedingungen erfüllen, sind wir auch berechtigt, Geld bei der Bank abzuheben.

Viele Menschen sehen Gott als eine solche Bank an. Jedes mal, wenn sie in eine finanzielle Not geraten, erhoffen sie von Gott einen Geldbetrag. Die Absicht mag zwar vorbildlich sein, denn bei Gott wären sie an der richtigen Stelle. Trotzdem sind diese Menschen nicht berechtigt, von Gott etwas zu verlangen.

Bei Gott gibt es auch eine Art Himmelsbank, die nach speziellen Bedingungen funktioniert. Einen Hinweis darauf gibt diese Bibelstelle:

Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.
Matthäus 6, 20

Nun werden einige sagen, dass wir die Schätze ansammeln sollen, damit wir etwas haben, wenn wir in den Himmel kommen. Es tut mir leid, aber das stimmt nicht. Diese Bibelstelle noch der ganze Zusammenhang gibt keinen noch so kleinen Hinweis darauf. Vielmehr lernen wir aus diesem Bibelvers, dass wir eine Anlage machen können, die keinem Wertverfall unterworfen ist. Es gibt also weder eine Abnutzung noch eine Wertverminderung.

Wir können Schätze im Himmel ansammeln, indem wir nach Gottes Willen von unserer Zeit oder Besitz geben. Sobald wir solche Schätze angesammelt haben, können wir auch wieder einen Bezug machen. Doch wir müssen den ersten Schritt tun und etwas geben.

Sicher kennst Du das Gleichnis vom Sämann. Es ist ein Schlüssel um das Königreich Gottes zu verstehen. Es funktioniert auf dem Prinzip von Säen und Ernten. Ohne Saat keine Ernte! Ohne Einlage auf dem „Himmelskonto“ kein Bezug! Dabei können wir einen grösseren Bezug machen, als wir eingelegt haben, denn die „Verzinsung“ ist gut, wenn nicht sogar sehr gut. Gott ist so ein freudiger Geber, dass Er unsere Saat multipliziert. Wie gross dieser Überschuss ist, kann ich Dir so nicht sagen. Du darfst also mehr erwarten als Du „einbezahlt“ hast.

Die Bibel erzählt von einer Frau, die ein wenig Öl hatte. Gott multiplizierte dieses Öl dermassen, dass die Frau ihre Schulden zahlen konnte und darüber hinaus davon leben konnte.

Verstehe mich nicht falsch. Gott ist kein Automat, bei dem man einen Betrag einwerfen kann und dann einen Riesengewinn einsackt. In erster Linie muss die Beziehung zu Gott stimmen, dann kommen diese „Vorteile“ zum Tragen.

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Psalm 112

Hallelujah! Wohl dem, der den HERRN fürchtet, der grosse Lust hat an seinen Geboten! Des Same wird gewaltig sein auf Erden; das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet sein. Reichtum und Fülle ist in seinem Hause, und seine Gerechtigkeit besteht ewiglich. Den Redlichen geht ein Licht auf in der Finsternis, gnädig, barmherzig und gerecht. Wohl dem Manne, der barmherzig ist und leiht; er wird sein Recht behaupten im Gericht; denn er wird ewiglich nicht wanken; des Gerechten wird ewiglich gedacht. Vor bösem Gerücht fürchtet er sich nicht; sein Herz vertraut fest auf den HERRN. Sein Herz ist getrost, er fürchtet sich nicht, bis er seine Lust an seinen Feinden sieht. Er hat ausgestreut, er hat den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit besteht ewiglich, sein Horn wird emporragen in Ehren.
Psalm 112

Gerade jetzt zu Beginn des neuen Jahres wünscht man sich gegenseitig gute Wünsche. In christlichen Kreisen wird sogar gegenseitig gesegnet. Oft ist es nur ein Segenswunsch. Doch der Segen Gottes ist mehr als nur eine hoffnungsvolle Äusserung, die in einer guten Absicht ausgesprochen wurde und möglicherweise eintreffen wird. Psalm 112 fängt an mit „Wohl dem (Mann)“. Hier ist die deutsche Übersetzung auch nicht genau, denn eigentlich sollte das Wort „wohl“ mit gesegnet übersetzt sein. Der oder die Übersetzer deuteten das Wort auf dem Hintergrund eines wohl gemeinten Wunsches. Ein Mann oder eine Frau, die gesegnet ist, wird von Gott dazu befähigt und ausgerüstet, Seinen Willen auf Erden umzusetzen. Der Segen Gottes ist also eine Kraft, die unsere Unmöglichkeiten und Unzulänglichkeiten übersteigen, um Gottes Werk auf Erden zu errichten.

Wer wird gesegnet? Jeder, der den Herrn fürchtet, d.h. Ehrfurcht und Respekt vor Ihm hat, und seinen Willen tut. Mit anderen Worten, wer eine enge Beziehung zu Gott hat. Als Folge davon wird Reichtum und Fülle in seinem Haus sein. Mache jetzt aber nicht den Fehlschluss, dass alle reichen Menschen gesegnet sind. Reichtum ist kein Hinweis, dass ein Mensch gesegnet ist. Betrachte mal die Superreichen dieser Welt. Erkennst Du in diesen Menschen einen frommen Lebensstil? Oft haben diese Menschen ihren Reichtum durch Gier angesammelt.

Betrachte hingegen einen gottesfürchtigen Menschen, dann solltest Du auch Reichtum und Fülle in seinem Leben sehen. Dieser Reichtum kann man nicht in Zahlen ausdrücken, denn er ist von der Person abhängig. Reich im biblischen Sinne bedeutet, dass man mehr als genug hat. Man hat mehr als man benötigt, damit man von seinem Überfluss an die Bedürftigen weitergeben oder Werke unterstützen kann.

Unser Psalm ist eine gute Beschreibung des Lebens eines Gerechten oder Christen. Wieviel davon spiegelt sich in unserem Leben wieder? Ist es das Bild, das die Welt von uns Christen hat? Ganz bestimmt nicht. Vielmehr soll unser Lebensstil so eng mit Gott verbunden sein, dass die Welt sagen kann, dass wir im Bund mit Gott stehen. Die Welt soll die Herrlichkeit Gottes auf unserem Leben sehen. Wie können sie es sehen? Durch den materiellen Reichtum.

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