Bibel und reiche Männer, Teil 1

Ein Gleichnis mit fataler Auslegung

In der christlichen Tradition bedeutet Reichsein und Christsein ein Widerspruch. Dies ist ein Grund für mich, darüber zu schreiben was die Bibel über reiche Männer spricht. Zu Beginn möchte ich mit einem bekannten Gleichnis beginnen. Es ist in Lukas Kapitel 12 aufgeschrieben:

16 Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Feld hatte gut getragen.17 Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle.18 Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Vorräte 19 und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! 20 Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast? 21 So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.

Aus diesem Gleichnis kann man gut zwei Tatsachen ableiten:

  1. Gott will nicht, dass wir reich sind und
  2. Gott will nicht, dass wir finanzielle Vorsorge treffen.

Viele Christen akzeptieren diese Schlussfolgerungen, doch sie liegen leider falsch. Dieses Gleichnis hat eine andere Kernaussage und muss deshalb mit der Bibel selbst ausgelegt werden.

Die Geschichte von Joseph, eine Geschichte von Vorsorge und Reichtum

Wenn ich dieses Gleichnis lese, dann kommt mir die Geschichte von Josef in den Sinn als er in Aegypten war. Der Pharao hatte einen Traum und Josef konnte ihn auslegen. Als Konsequenz wurden riesige Speicher gebaut, von den Bauern ein Fünftel der Ernte eingezogen und dort gelagert. Dies war die Massnahme um bei der kommenden Hungersnot gut über die Runden zu kommen. Am Ende der Hungersnot war der Pharao der reichste Mann im Land, weil die Bauern ihr Land verkaufen mussten damit sie etwas zu essen hatten. Wenn Gott etwas gegen Vorsorge und Reichtum hätte, dann hätte Er dem Pharao und Josef sicher nicht diese Strategie gegeben.

Bedeutung des Gleichnisses

Bei diesem Gleichnis geht es viel mehr darum, dass dieser reiche Mann alles selbst machen wollte. So hat er den Entschluss gefasst, dass es gut sei, wenn er seine kleinen Scheunen abreist und grössere baut. Auch seinen ganzen Reichtum hat er durch seine eigenen Anstrengungen geschaffen. Eigentlich hat er bis zu diesem Zeitpunkt alles ohne Gottes Zutun erreicht und war sicher der Meinung, dass dies so gut sei. Doch plötzlich spricht Gott in sein Leben. Sein Tod steht kurz bevor. Was hat dieser Mann im Hinblick auf seinen Tod erreicht? Nicht viel. Hätte er ein Leben mit Gott geführt, dann hätte er von Gott Weisheit bekommen und hätte so auch Reichtum erlangt.

Am Ende zählt wirklich, ob wir reich bei Gott sind. So wie wir es am Ende dieses Bibelabschnittes lesen. Reich bei Gott ist nicht nur ein geistig verstandener Reichtum, sondern dieser Reichtum drückt sich auch materiell aus.

In den nächsten Posts werde ich weiter auf das Thema „Bibel und reiche Männer“ eingehen.

Teile den Inhalt mit anderen