In einem anderen Beitrag habe ich über die Gute Nachricht geschrieben. Ich möchte dort weitermachen, weil es noch so viel zu schreiben gibt. In der Vergangenheit und zum Teil auch heute noch machen Christen bei der Verkündigung des Evangeliums grundlegende Fehler. Sie ziehen mit den grössten Horrorgeschichten über das Gericht Gottes und die Hölle über unsere Zeitgenossen her. Dabei ist das Sündenproblem der Menschen gelöst. Ein Fahrlehrer macht seinem Fahrschüler das Autofahren auch nicht attraktiv, indem er von Bussen, Fahrausweisentzug oder sogar Gefängnisstrafe erzählt oder gar damit droht. Nein, er zeigt dem Schüler alles, was es braucht um den Fahrausweis zu erlangen. Was der Schüler dann damit macht, ist eine andere Sache. Es liegt in seiner Verantwortung, ob es zu irgendeiner Strafe kommt.
Kein Mensch soll in die Hölle
Gott ist überhaupt nicht daran interessiert, auch nur einen einzigen Menschen in die Hölle zu schicken. Vielleicht ist Dir bekannt, dass wir im Gnadenzeitalter leben. Nicht nur wir Christen können davon profitieren, sondern die Welt auch.
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe (Joh. 3, 16).
Wie wir aus diesem Vers sehen, erstreckt sich die Liebe Gottes nicht nur auf die Christen, sondern auf die ganze Welt. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, ewiges Leben zu haben. Gottes Motivation ist Liebe und nicht Gericht. Wie war es bei Dir als Du eine Beziehung zu Jesus anfingst. Was hat Dich dazu getrieben? Bei mir war es eindeutig die Liebe.
Das Sündenproblem ist gelöst. Die Sünden sind getilgt
Viele Christen sehen in einem Nichtchristen den grossen Sünder, der raucht, säuft, lügt, tötet, Ehebruch begeht und was es sonst noch für grosse Sünden gibt. Diese Christen halten ihm bewusst oder unbewusst diese Sünden vor. Kolosser 2, 14 sagt uns aber, dass das ganze Sündenregister oder wie es hier heisst die entgegenstehende Handschrift ans Kreuz genagelt wurde.
Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. (Kol 2, 14)
Für wen hat es Gültigkeit?
Gilt das nur für mich oder für Dich, weil wir Christen sind? Jesus ging für die Schulden jedes Menschen ans Kreuz, ob vor seiner Zeit, zu seiner Zeit oder in der Zukunft. Trotzdem gibt es die Allversöhnung nicht. Die Bibel redet von einer Strafe:
Und wenn derselbe (= der Tröster, der Heilige Geist) kommt, wird er die Welt strafen um die Sünde und um die Gerechtigkeit und um das Gericht: um die Sünde, dass sie nicht glauben an mich; um die Gerechtigkeit aber, dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht sehet; um das Gericht, dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist. (Joh. 16, 8 – 11)
Nur eine Sünde steht zwischen Gott und den Menschen
Ist Dir aufgefallen, dass die Sünde in der Einzahl steht. Nicht viele einzelne Sünden stehen zwischen dem Sünder und Gott, sondern eine einzelne, nämlich, dass er nicht an Jesus glaubt.
Wie bringen wir einen Menschen zum Glauben?
Denn es sagt die Schrift: Ein jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden. Denn es ist kein Unterschied des Juden und des Griechen; denn es ist eben der Herr aller, der reich ist gegen alle, die ihn anrufen. Denn ein jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird selig (gerettet) werden. Wie werden sie nun anrufen, an den sie nicht gläubig geworden sind? Wie werden sie aber gläubig werden, den sie nicht gehört haben? Wie werden sie aber hören ohne Prediger? Wie werden sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie geschrieben steht: Wie lieblich sind die Füsse derer, die Botschaft bringen vom Frieden, die Botschaft bringen von dem Guten. Aber sie haben nicht alle dem Evangelium Gehorsam geleistet. Denn Jesaja spricht: Herr, wer hat unserer Rede geglaubt? Also ist der Glaube aus der Rede, die Rede aber durch das Wort Gottes. (Römer 10, 11- 17)
Glaube aus dem Hören
Es ist eigentlich nicht unsere Aufgabe, jemanden zum Glauben zu bringen. Manche Bekehrungen sind mit viel Manipulation zustande gekommen. Die Stelle im Römerbrief sagt uns, dass wir das Wort Gottes predigen sollen. Durch das Hören des Wortes Gottes bekommt nicht nur ein Christ Glauben, sondern jeder andere Mensch auch. Wenn diese Person bereit ist, an Jesus zu glauben, dann können wir ihr Hilfestellung bieten, indem wir ein Übergabegebet vorsprechen usw.
Was hat das für Konsequenzen?
Was können wir aus dem Gelesenen lernen? Das Problem mit der Sünde ist bereits von Gott gelöst. Alles was nötig war, hat Er bereits getan. Darum sind die beiden Bibelstellen auch in der Vergangenheit geschrieben:
Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre {Eig. für einen von göttlicher Strafe Getroffenen}. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt (rapha; Jehova Rapha; der Herr, dein Arzt, Anm. Autor) (Jes 53, 3 – 5).
… der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden (1 Petrus 2, 24).
Wie sieht das nun praktisch aus?
Die Menschen wissen, dass sie ein Sündenproblem haben. Darum müssen wir nicht noch weiter in diesen Wunden herumstochern. Doch wir können mit der guten Nachricht kommen, dass deren Sündenproblem bereits gelöst wurde. Sie müssen nur das Angebot Gottes annehmen. Ein Angebot nimmt ein Mensch eher an als eine Drohung. Nicht die Strafe, sondern die Güte Gottes treibt zur Umkehr. Lasse beim nächsten Gespräch mit einem Nichtchristen die Güte oder Liebe Gottes fliessen. Das hat auch mit der Wortwahl etwas zu tun. Wenn Du dies befolgst, wirst Du in den Gesprächen mit Nichtchristen andere Resultate erzielen. Die Gnadenzeit ist noch nicht vorbei, weil Gott noch so viele Menschen für den Himmel gewinnen will.