Christ und Reichtum

Christ und Reichtum, geht das zusammen?

Ausgangslage

Es gibt Christen, die schon beim Lesen dieses Titels ein rotes Tuch sehen. Für sie ist Christsein und Reichtum nicht vereinbar. Ich kann mich mit diesen Christen identifizieren, denn lange habe ich auch in einem solchen Umfeld gelebt. Man hat mir gesagt, dass Bescheidenheit in materiellen Dingen eine Form der Demut sei. So wurde der reiche Jüngling angeführt, der zu Jesus kam und ihm nachfolgen wollte, doch Jesus sagte ihm, dass er seinen Besitz weggeben sollte. Eine andere bekannte Stelle wird angeführt, die besagt, dass eher ein Kamel durchs Nadelöhr geht als ein Reicher ins Himmelreich. Die Kirchengeschichte kennt die Biografie von Franz von Assisi, der das wohlhabende Elternhaus verliess, um in einfachen Verhältnissen zu leben. Ich glaube nicht, dass Franz von Assisi falsch gehandelt hat, aber man darf daraus nicht eine allgemeine christliche Wahrheit machen. In der Zwischenzeit habe ich viel gelernt. Eines ist, dass wir die Bibel zur Grundlage des christlichen Lebens machen und das andere, dass die Bibel sich immer selbst auslegt.

Von diesem Standpunkt her betrachtet ist es nicht verwunderlich, dass die Bibelübersetzer mit dem folgenden Bibelvers ihre Mühe hatten:

„Sondern du sollst des HERRN, deines Gottes, gedenken; denn er ist es, der dir Kraft gibt, solchen Reichtum zu erwerben (Elberfelder: Vermögen zu schaffen); auf dass er seinen Bund aufrechterhalte, den er deinen Vätern geschworen hat, wie es heute geschieht.“ (Schlachter) 5. Mose 8, 18

Ich habe drei deutsche Bibelübersetzungen angeschaut und alle drei übersetzen den Text verschieden. Ich bin überzeugt, dass die Schlachter und die Elberfelder Übersetzung den Sinn des Urtextes am besten wiedergeben.

Hat Gott etwas gegen Reichtum?

Wenn Gott etwas gegen Reichtum hätte, dann dürften verschiedene Personen nicht in der Bibel vorkommen. Es wären dies Abraham, Jakob, Josef, Hiob, David und Salomo, um nur einige zu nennen. Diese Personen waren für ihre Zeit sehr reich. Nirgends in der Bibel steht geschrieben, dass diese Männer wegen ihres Reichtums nicht in den Himmel kamen. Die Bibel bezeichnet sogar den Reichtum dieser Männer als ein Segen Gottes. Somit kann sich der Glaube an Gott und Reichtum nicht gegenseitig ausschliessen. Es gibt viele Menschen, die Reichtum und die Liebe zum Geld als Synonym ansehen. Die Liebe zum Geld ist kein Ersatz für den Glauben an Gott. Dagegen kann Reichtum aus einer tiefen Beziehung zu Gott entstehen.

Definition von Reichtum

Der Duden definiert Reichtum als grossen Besitz an Vermögen, was wiederum als Fähigkeit oder Besitz, der einen materiellen Wert darstellt, definiert wird. Somit haben wir das Vermögen ein Vermögen zu schaffen. Somit kommen wir zurück auf die oben erwähnte Bibelstelle und sehen, dass Gott uns die Kraft oder eben das Vermögen gibt, dass wir Vermögen schaffen.

Reich werden folgt gewissen Gesetzmässigkeiten

Warum gibt es reiche oder sehr reiche Menschen auf dieser Erde? Nicht jeder dieser Menschen kann als von Gott gesegneter Mensch bezeichnet werden. Doch etwas haben diese Menschen gemeinsam. Sie haben eine Fähigkeit oder ein Produkt, das die Menschen haben wollen und dabei auch bereit sind, Geld dafür zu geben. Diese Menschen haben für sich erkannt, wie Geld in ihr Leben fliessen kann. Dies ist eine Gesetzmässigkeit und Unternehmer auf der ganzen Welt bedienen sich dieser Gesetzmässigkeit.

Von den Fähigkeiten, Wohlstand zu schaffen

In der aufgeführten Bibelstelle sehen wir, dass Gott uns die Fähigkeit gibt, Wohlstand zu schaffen. Er ist es eigentlich, der die Ehre bekommt, wenn wir zu Wohlstand kommen. Unsere Fähigkeiten, die diesen Wohlstand schaffen, kommen von Gott. Ich möchte hier einige Punkte aufführen, die diese Fähigkeiten ausmachen.

Ein wesentlicher Punkt ist dabei die Kreativität. Stellen Sie sich Herr Müller vor, der von einem Tag auf den anderen seinen ganzen Besitz und seine Arbeit verliert und auch keinen Ort zum Wohnen hat. Nun, Herr Müller ist nicht hoffnungslos verloren. Wenn er einen gesunden Menschenverstand hat, dann wird er sich überlegen, wie er zu Geld kommt. Hier fängt der kreative Prozess an. Drei Möglichkeiten stehen ihm offen: er geht betteln, er sucht sich Arbeit oder er bietet etwas an, dass die Menschen abkaufen. Zugegeben, betteln ist nicht gerade kreativ. Während die anderen beiden Lösungen in einem gewissen Masse Kreativität brauchen. Als Angestellter kommt eine schöne Summe Geld jeden Monat herein, doch davon wird man nicht reich. Jeden Monat bekommt man einen fixen Betrag. Ist man als „Unternehmer“ tätig, dann kann das Einkommen viel flexibler sein. Vielleicht bekommt man einen Monat weniger als wenn man angestellt ist, dafür kann aber das Einkommen auch den Lohn eines Angestellten bei weitem übertreffen. Weiter oben habe ich verschiedene Personen aus der Bibel aufgeführt, davon waren die meisten als „Unternehmer“ tätig.

Gottes Kreativität in uns

Am Anfang der Bibel lesen wir von Gott, wie er das Universum, die Erde, die Pflanzen, die Tiere und den Menschen schuf. Er war sehr kreativ. Das sehen wir auch daran, dass er von einer Tiergattung mehrere Arten schuf. Somit können wir sagen, dass ein Wesenszug von Gott die Kreativität ist. Weiter lesen wir in der Bibel, dass Gott den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat. Somit haben auch wir diese Kreativität in uns.

Weitere Fähigkeiten, die wir von Gott erhalten haben, sind das logische Denkvermögen, das Erinnerungsvermögen und die körperliche Kraft. Ist es nicht erstaunlich, dass wir sozusagen total kaputt zu Bett gehen und am nächsten Tag stehen wir mit neuer Kraft wieder auf. Die Wissenschaft kann sich das nicht erklären. Ich bin überzeugt, dass Gott diese Fähigkeit in unseren Körper gelegt hat.

Zurückbesinnen

Viele Menschen prallen damit, wie gut sie sind und welche grossartigen Fähigkeiten sie haben. Sie beziehen diese Fähigkeiten auf sich und vergessen, dass sie eigentlich von Gott kommen. Sobald es uns materiell gut geht, geraten wir in die Gefahr, dass wir das selbst zu Stande gebracht haben. Darum ist es wichtig, dass wir zurück zum Ursprung unserer Fähigkeiten kommen. Dieser Ursprung bis bekanntlich Gott. Darum sollen wir daran denken, wenn es uns gut geht, dass er uns die Fähigkeiten gegeben hat. Ich glaube nicht, dass wir einfach in unseren Gedanken an Gott denken, sondern dass wir vom Menschen Gott die Ehre geben und auch materiell etwas Gott zurückgeben. Unser Leben ist ein Geben und Nehmen.

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