Warum ist das Gleichnis vom Sämann so wichtig?
Das Gleichnis vom Sämann ist eines der wichtigsten Gleichnisse in der Bibel. Jesus hat seinen Jüngern eine bedeutende Frage gestellt, die auch uns etwas angeht:
„Versteht ihr dieses Gleichnis nicht, wie wollt ihr alle Gleichnisse verstehen (Mk 4, 14)?“
Es geht dabei nicht nur darum, dass wir die anderen Gleichnisse verstehen, sondern auch wie die Gesetzmässigkeiten im Königreich Gottes sind. Da die Person des Sämanns nicht erklärt wird, möchte ich in diesem ersten Teil Gott als diesen Sämann betrachten. Er war der Erste, der den Samen gesät hat und wir Menschen sind die Empfänger.
Doch lasst uns direkt in den Originaltext gehen. Ich verwende dabei die Version, die Lukas geschrieben hat:
Als nun viel Volk zusammenkam und sie aus den Städten zu ihm zogen, sprach er in einem Gleichnis: Der Sämann ging aus, seinen Samen zu säen. Und indem er säte, fiel etliches an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel des Himmels frassen es auf (Lk 8, 4-5). – Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes (Lk 8, 11).
Gottes Sprechen ist ein Same
Schon in den ersten Zeilen der Bibel lesen wir, dass Gott seinen Samen säte. Und Gott sprach … . Der Same hat das ganze Potential in sich, das es braucht damit es das wird was es sein soll. Ein Apfelkern hat alles in sich, damit daraus ein Apfelbaum wird. Hinzu kommt, dass gewisse Bedingungen erfüllt werden müssen. „Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht (1. Mo 1, 3).“ Gott säte mit seinem Wort den Samen „Licht“ und daraus wurde Licht. Die ganze Schöpfungsgeschichte ist voll davon. Kurz nach dem Sündenfall sprach Gott einen weiteren Samen aus:
„… er (der Same der Frau) wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen (1. Mo 3, 15).“
Gott machte damit klar, dass Er Erlösung senden wird. Mit Jesus kam der Same der Frau in die Welt. Er, der selbst das Wort Gottes ist und Fleisch wurde. Das Wort Gottes ist auch die Bibel. Sie muss bei uns die erste Priorität haben. Auch heute spricht Gott durch die Bibel zu uns. Wir dürfen aber Gott nicht nur auf die Bibel begrenzen. Er hat viele Wege wie Er zu uns reden kann. Doch eines muss uns immer bewusst sein, dass das Gesagte mit der Bibel übereinstimmt.
Die am Wege sind die, welche es gehört haben; darnach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht zum Glauben gelangen und gerettet werden (Lk 8, 12).
Aus diesem Bibelvers können wir einige Dinge lernen:
- Gott will zu unserem Herzen sprechen. Vieles versuchen wir mit dem Verstand zu erklären. Ich habe nichts dagegen einzuwenden, doch wenn wir es verstanden haben, muss es in unser Herzen rutschen. Besser jedoch ist, wenn Gott direkt zu unserem Herzen sprechen kann.
- Das Wort Gottes ist der Same für unseren Glauben.
Römer 10, 17 sagt:
„Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Christi.“
Wenn dir in einem Bereich des Lebens der Glaube fehlt, dann hör dir die Verkündigung des Wortes Christi an. Vielleicht sagst du dann, dass du jetzt Glauben brauchst und es noch lange geht bis zum nächsten Sonntag. Gut, dann nimm doch deine Bibel und lies dir laut daraus vor. Dann hast du die Verkündigung. Wir alle sind berufen, Prediger des Evangeliums zu sein.
3. Gottes Wort ist der Same zur Errettung oder zum Heil. Das griechische Wort sozo, das mit Errettung oder Heil übersetzt wird, ist ein sehr interessantes Wort. Es kann nicht mit einem einzigen Wort übersetzt werden, weil es zu allumfassend ist. Sozo bedeutet: Errettung von Gefahr, Zerstörung oder Verdammtsein, in Sicherheit sein, Besonnen bleiben, Gesundheit. Alles Gute, das wir wünschen können wir von Gott durch sein Wort umsonst erhalten, ohne dass wir viel Geld für Versicherungen oder für professionelle Dienste ausgeben.
Und anderes fiel auf den Felsen; und als es keimte, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte (Lk 8, 6). – Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel, sie glauben nur eine Zeitlang, und zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab (Lk 8, 13).
Die Auslegung, die Jesus hier gibt ist eindeutig. Wie oft ist es uns ergangen, dass wir von einer Predigt begeistert waren, doch kaum zu Hause haben wir nicht mehr an das Gehörte geglaubt? Es muss wirklich unser Wunsch sein, dass das Wort Gottes Wurzeln in unserem Leben fasst. Nur dadurch können wir den Anfechtungen widerstehen. Jesus war voll Glauben und daher auf voll von Gottes Wort. Auch Er hatte mit Anfechtungen zu kämpfen. Was tat Er als Ihn der Teufel versuchte? Er antwortete ihm: „Es steht geschrieben …“ Wie sieht unsere Antwort auf Anfechtung aus: „Es steht geschrieben …“ oder „Gott hat uns in seinem Wort verheissen, dass …“
Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen, die mit ihm aufwuchsen, erstickten es (Lk 8, 7). – Was aber unter die Dornen fiel, das sind die, welche es gehört haben; aber sie gehen hin und werden von Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt und bringen die Frucht nicht zur Reife (Lk 8, 14).
Auch hier kann jeder von uns seine Erfahrungen erzählen. Wir hatten eine gute Zeit im Gottesdienst. Die Anbetungszeit führte uns in die Gegenwart Gottes und die folgende Predigt war stark. Der Gottesdienst war wirklich eine aufgestellte Sache. Wir haben neuen Mut, Freude und Friede erhalten. Doch zu Hause denken wir wieder über die Probleme am Arbeitsplatz nach, überlegen uns vielleicht, wie wir die Rechnungen bezahlen können oder wie das Geld am besten angelegt werden kann, und verbringen unsere Freizeit vor dem Fernseher. Gott bietet Lösungen für Sorgen und Reichtum an und gibt uns Alternativen zu den Vergnügungen. Dies zu A1 Qualität.
Und anderes fiel auf gutes Erdreich und wuchs auf und brachte hundertfältige Frucht. Und als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre (Lk 8, 8)! – Das in dem guten Erdreich aber sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in Geduld (Lk 8, 15).
Hier haben wir die perfekte Antwort, wie wir das Wort Gottes empfangen sollen. Es braucht dazu ein gutes Erdreich oder ein feines und gutes Herz. Ein Bauer würde sagen, dass der Boden gepflügt werden muss, damit der Same in die gute Erde fallen kann. Auch im geistigen Bereich müssen wir pflügen, nur wird das nie so genannt. Unser Gebet zu Gott oder die Anbetung macht unser Herz empfänglich für das Wort Gottes. Wenn wir es empfangen haben, müssen wir es in unserem Herzen bewahren und es wird zu seiner Zeit Frucht bringen. Der Same braucht immer eine Zeit zwischen Saat und Ernte. Das ist die Zeitspanne, in der wir Geduld brauchen, denn „durch Glauben und Geduld ererben wir die Verheissungen (Heb 6, 12).“
Da fragten ihn seine Jünger, was dieses Gleichnis bedeute. Er aber sprach:
Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den andern aber in Gleichnissen, auf dass sie sehen und doch nicht sehen, und hören und doch nicht verstehen (Lk 8, 9-10).
Niemand aber, der ein Licht anzündet, bedeckt es mit einem Gefäss, oder stellt es unter ein Bett, sondern er setzt es auf einen Leuchter, damit, wer hereinkommt, das Licht sehe. Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar werden wird, und nichts ist geheim, das nicht kundwerden und an den Tag kommen wird. So sehet nun darauf, wie ihr hört! Denn wer da hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint (Lk 8, 16-18). Sprüche 6, 23 sagt uns, dass das Gesetz (= Gottes Wort) ein Licht ist. Wer Gottes Wort hört und versteht, dem geht ein Licht auf. Dieses Wort sollen wir nicht verbergen, sondern weitergeben als Licht in die Welt. Es ist wichtig worauf wir hören und was wir verstehen und umsetzen. Dieses Prinzip wirkt in jedem Bereich nicht nur bei Gottes Wort. Mit dem was wir uns beschäftigen wird uns auch beeinflussen und wir nehmen darin zu. Was wir vernachlässigen, geht verloren. Denke dabei an den Schulunterricht. Was weisst du noch davon resp. wendest du noch heute an?