Wie wird ein Bund geschlossen?

Die Bibel ist ein Buch der Bünde. Es gibt acht verschiedene, grosse Bünde in der Bibel. Viele Aussagen, die in der Bibel gemacht werden, sind auf einen bestehenden Bund gegründet. Was ist ein Bund und wie wird er geschlossen?

Ein Bund ist kein Vertrag, obwohl dieser von unserem Verständnis am nähesten kommt. Der Bund kann kein Vertrag sein, weil ein Vertrag immer Verhandlungssache ist. Bei einem Bund wird nicht verhandelt. Bei einem Bund gibt jede Partei seine Stärken hinein und hilft somit den Schwächen des Anderen.

Bund bei Jonathan und David

Im folgenden Bibelabschnitt sehen wir, wie ein Bund geschlossen wird:

1.Samuel 18, 3-4
3 Jonathan aber und David machten einen Bund miteinander; denn er hatte ihn lieb wie seine eigene Seele. 4 Und Jonathan zog das Obergewand aus, das er anhatte, und gab es David, dazu seinen Waffenrock, sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.

Vielleicht kennst Du die Geschichte von Winnetou und Old Shatterhand noch. Im Film gibt es eine markante Szene, in denen sich die Beiden die Haut beim Handgelenk ritzten, es trat Blut aus, sie kreuzten ihre Handgelenke miteinander und mischten so ihr Blut. Meistens wird noch etwas in die Wunde getan, damit eine bleibende Narbe entsteht.

Beim Beispiel von Jonathan und David sehen wir, dass es einen Austausch gab. Jonathan gab David Waffenrock, Schwert, Bogen und Gürtel. Dies sind alles äussere Zeichen, dass David mit Jonathan in einem Bund steht.

Bund mit Abram

Beim Bund mit Abram sehen wir ein weiteres Vorgehen, wie ein Bund geschlossen wurde. Lesen wir zuerst die entsprechende Stelle in der Bibel

1.Mose 15
8 [Abram] aber sprach: Herr, HERR, woran soll ich erkennen, dass ich es als Erbe besitzen werde? 9 Und Er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube! 10 Und er brachte das alles und zerteilte es mittendurch, und legte jedes Teil dem anderen gegenüber. Aber die Vögel zerteilte er nicht. 11 Da stießen die Raubvögel auf die toten Tiere herab; aber Abram verscheuchte sie. 12 Und es geschah, als die Sonne anfing sich zu neigen, da fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und siehe, Schrecken und große Finsternis überfielen ihn.

17 Und es geschah, als die Sonne untergegangen und es finster geworden war — siehe, [da war] ein rauchender Glutofen und eine Feuerfackel, die zwischen den Stücken hindurchfuhr. 18 An jenem Tag machte der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat.

Abram wusste genau, wie man bei einem Bund die Opfer darbringt. Als der eigentliche Bundesschluss gemacht wurde, war Abram gar nicht beteiligt. Er fiel in einen Tiefschlaf. Beim Abschluss eines Bundes müssen die beiden Parteien durch die zerteilten Tiere gehen. Doch wer waren die beiden Parteien, die zwischen den Tieren hindurchgingen?

Der Bericht aus 1. Mose 15 sagt uns, dass ein rauchender Glutofen und eine Feuerfackel zwischen den zerteilten Tieren hindurchgingen.

Der rauchende Glutofen ist Gott

An anderer Stelle in der Bibel sehen wir, dass sich Gott als Glutofen oder als Feuersäule, die aus einem Glutofen steigt, manifestiert:

2. Mose 19
18 Aber der ganze Berg Sinai rauchte, weil der HERR im Feuer auf ihn herabstieg. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig.

2. Mose 13
21 Und der HERR zog vor ihnen her, am Tag in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie bei Tag und bei Nacht ziehen konnten. 22 Die Wolkensäule wich nie von dem Volk bei Tag, noch die Feuersäule bei Nacht.

Die Feuerfackel ist Jesus

Verschiedene Bibelstellen belegen, dass Jesus diese Feuerfackel ist.

Johannes 8, 12
Wieder nun redete Jesus zu ihnen und sprach: «Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis gehen,

Das Wort Licht im Urtext kann auch Fackel bedeuten.

Psalm 119, 105
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.

Sprüche 6, 23
Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ist ein Licht; Unterweisung und Ermahnung sind ein Weg des Lebens,

Johannes 1, 14
Und das Wort wurde Fleisch und wohnte |vorübergehend|16 in unserer Mitte. Und wir sahen |und schauten| seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit wie des einziggeborenen |Sohnes| beim Vater, voller Gnade und Wahrheit

Der Bund mit Abram wurde also von Gott mit Jesus geschlossen. Abram wurde darum nur durch Glauben an diesem Bund teilhaftig.

Der Name wird geändert

Zur Zeit des Bundesschlusses hiess Abraham noch Abram. Später erhielt er seinen neuen Namen Abraham (wie aus Sarai Sarah wurde). Das »H« in seinem Namen geht auf HaSchem, den Namen Gottes, zurück. Ein neuer Name gehört auch zu einem Bund.

Der neue Bund

Es gibt noch einen Bund. Den Bund mit Moses überspringen wir. Paulus schrieb dazu:

Römer 5, 20
Das Gesetz aber kam wie nebenbei herein, damit die Übertretung zunehme; aber wo die Sünde überfließend geworden ist, ist die Gnade in einem noch weit höheren Maße da…

Es geht um den neuen Bund. Auch dieser wurde zwischen Gott und Jesus geschlossen. Die folgenden Schriftstellen sollen das beweisen.

Jeremia 31
31 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; 32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloss an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der HERR. 33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein; 34 und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: »Erkenne den HERRN!« Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der HERR; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken!

Jeremia spricht von einem neuen Bund, den Gott mit dem Haus Israel schliessen werde. Dieser Bund wurde bei der Kreuzigung und Auferstehung von Jesus geschlossen. Mit Israel wird hier Jesus gemeint. Die folgenden Bibelstellen sollen das belegen.

2.Mose 4
22 Und du sollst zum Pharao sagen: So spricht der HERR: »Israel ist mein erstgeborener Sohn; 23 darum sage ich dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mir dient; wenn du dich aber weigern wirst, ihn ziehen zu lassen, siehe, so werde ich deinen eigenen erstgeborenen Sohn umbringen!«

Als Mose vor den Pharao treten musste, redet Gott zu ihm über Israel als erstgeborener Sohn. Jakob, der später auch Israel hiess, kann nicht Gottes erstgeborener Sohn sein. Darum ist diese Bibelstelle ein Hinweis auf Jesus. Hosea verdeutlicht diese Aussage:

Hosea 11, 1
Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.

Matthäus bezieht sich dann bei seiner Erzählung der Flucht nach Ägypten auf diese Stelle in Hosea und macht klar, dass der erwähnte Israel Jesus sein muss:

Matthäus 2
14 Er aber stand auf, nahm das Kind und seine Mutter des Nachts und floh nach Ägypten. 15 Und er war dort bis zum Abscheiden des Herodes, damit das erfüllt würde, was gesprochen ist vom Herrn durch den Propheten, der sagt: «Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.»

Der neue Bund kann nicht gebrochen werden, weil er zwischen Gott und Jesus geschlossen wurden. Beide sind treu und leben ewig. Gott und Jesus garantieren mit ihrer ganzen Person, dass der Bund niemals gebrochen wird. Da wir kein Bündnispartner sind, können wir auch nicht durch unsere Taten den Bund brechen. Wir können wie Abram nur durch unseren Glauben an diesem Bund Anteil haben.

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Der neue Bund

In der Bibel wird hauptsächlich von zwei Bünden geredet. Sie werden normalerweise als alten und neuen Bund bezeichnet. Unter dem alten Bund versteht man den Bund mit Mose und dem Volk Israel. Der neue Bund hat Jesus geschaffen. In der Bibel lesen wir immer wieder über diesen neuen Bund. Das wird in der Gemeinde auch vorgelesen, aber nicht gross kommentiert. Was mich immer stutzig machte, war die Tatsache, dass der neue Bund besser ist als der alte. Diese Aussage finden wir in (Hebr. 8, 6). Wie kann das sein? Die Praxis und was gelehrt wird/wurde, stellte diesen neuen und besseren Bund in Frage. So tappte ich viele Jahre ja sogar Jahrzehnte im Dunkeln darüber. Bis ich eines Tages einen Hinweis bekam. Plötzlich bekam ich eine andere Sicht auf die Bibel. Doch dies war erst der Anfang einer spannenden Entdeckungsreise. Mittlerweile habe ich schon einiges entdeckt und trotzdem gibt es noch viel mehr zu entdecken. Ich will dich auf diese Reise mitnehmen. Bist du dabei? Ich werde an dieser Stelle regelmässig über den neuen Bund und dazugehörige Themen schreiben.

Die verschiedenen Bünde

In der Bibel können wir acht verschiedene Bünde unterscheiden, die die Absichten Gottes mit den Menschen enthalten. Diese acht Bünde lassen sich in allgemeine Bünde:

  • Bund in Eden (1. Mose 2, 16)

  • Bund mit Adam (1. Mose 3, 15)

  • Bund mit Noah (1. Mose 9, 16)

sowie Bünde mit dem Volk Israel oder einer einzelnen Person aus dem Volk Israel:

  • Bund mit Abraham (1. Mose 12, 2)

  • Bund mit Mose (2. Mose 19, 5)

  • Bund in Palästina (5. Mose 30, 3)

  • Bund mit David (2. Sam. 7, 16) und

  • Neuer Bund (Hebr. 8, 8)

aufteilen.

Ich habe die verschiedenen Bünde so detailliert aufgezählt, um auch zu zeigen, mit wem Gott einen Bund gemacht hat und wem er schlussendlich gilt. Die allgemeinen Bünde gelten der ganzen Menschheit, weil Adam und Noah zu ihrer Zeit die ganze Menschheit repräsentierten.

Was ist ein Bund?

Meine Scofield-Bibel definiert einen Bund wie folgt: «Ein Bund ist eine souveräne Verkündigung Gottes, durch die Er ein Verhältnis der Verantwortlichkeit herstellt.» Durch einen Bund gibt also Gott einen Teil Seiner Souveränität ab. Auf der einen Seite des Bundes steht Gott. Auf der anderen Seite steht je nach Bund ein Mensch, ein Volk oder die Menschheit. Von Gottes Seite her gibt es keine Bedingungen. Wenn Gott sagt: «Ich will..», dann wird Er es auch machen. Wichtig aber von Seiten der Menschen ist die Antwort von uns Menschen darauf. Wenn wir Verheissungen Gottes erhalten und schon sehr viele bereits erhalten haben, dann liegt es an uns, ob wir sie annehmen. Man könnte es mit einem Geschenk vergleichen. Wenn jede Verheissung ein Geschenk ist, dann wird dieses Geschenk dem Empfänger angeboten. Solange der Empfänger dieses Geschenk nicht entgegennimmt, hat er es einfach noch nicht. Das Geschenk kann seine volle Wirkung beim Beschenkten nicht entfalten. Jede Verheissung Gottes muss von uns im Glauben angenommen werden. Jede Verheissung ist auch ein Ausdruck des entsprechenden Bundes.

Wie geht es weiter?

In den folgenden Beiträgen schreibe ich über den alten Bund, also den Bund mit Mose, und dem neuen Bund. Ich werde dir Dinge aufzeigen, die dich vermutlich erstaunen werden, aber es wird dein Leben als Christ in einem neuen Licht sehen lassen und die Umsetzung wird für dich leichter.

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Im Bund mit Gott

Hast Du gewusst, dass Du in einem Bund mit Gott stehst? Falls Du noch nicht darin bist, dann kannst Du immer noch in diesen Bund eintreten.

Sämtliche Beziehung zwischen Gott und den Menschen beruhen auf einem Bund resp. auf mehreren Bündnissen. Es sind dies einerseits Vertragswerke (haben aber einen viel stärker bindenden Charakter) und andererseits werden die Stärken von jeder Partei eingebracht. Wir reden gerne vom Alten und vom Neuen Testament. Traditionell handelt das Alte Testament vom alten Bund und das Neue Testament folglich vom neuen Bund. Während seines ganzen Lebens auf Erden hat Jesus unter dem alten Bund gedient. Diese Tatsache ist sehr wichtig zu verstehen. Wenn Du Jesus Christus als Deinen Herrn und Erlöser angenommen hast, bist Du auch in den Neuen Bund eingetreten. Egal ob es Dir bewusst war oder nicht, Du bist in diesen Bund eingebunden.

Ich verwende gerne den Vergleich mit der natürlichen Geburt. Als Du und ich auf die Welt kamen, wurden wir in eine Nation hineingeboren. Es war uns überhaupt nicht bewusst. Mit den Jahren haben wir erfahren, dass es gewisse Verhaltensregeln, Rechte, Pflichten und Gesetze gibt, die wir beachten sollten. Wir kennen die Gesetze nicht von Anfang an. Viele Gesetze lernen wir durch das tägliche Leben kennen, andere müssen wir richtig gehend studieren. Dabei lernen wir nie aus.

Die Bibel ist auch ein solches Gesetz, das die Beziehung mit Gott regelt. Bitte verstehe mich nicht falsch. Es geht nicht darum, den Buchstaben zu erfüllen, sondern aus der Beziehung zu Gott wird das Gesetz erfüllt. Die Erfüllung des Gesetzes beinhaltet Leben und vermittelt Leben. Viele Gesetze sind wie die Naturgesetze (also eher Prinzipien). Ob wir wollen oder nicht, sie sind am Wirken. Nun können wir uns ihnen widersetzen oder wir können sie für uns nutzen. Ein solches Gesetz ist das Gesetz von Saat und Ernte.

Ich habe oben erwähnt, dass in einem Bund zwischen Gott und den Menschen die Stärken der Parteien eingebracht werden. Du magst vielleicht sagen, dass Gott keine Schwächen hat. Er ist doch allmächtig. Trotzdem hat sich Gott in eine Position der Schwäche begeben. In einem Bund mit Adam hat Er die Herrschaft über die Erde den Menschen übertragen. Darum kann Gott nicht mehr so souverän über die Angelegenheiten der Erde handeln. Er braucht deshalb die Zusammenarbeit mit den Menschen. Hat Er sich da nicht auf ein Abenteuer eingelassen? Wieviel mal muss Er hören, dass Er für eine Misere verantwortlich ist, weil Er ja allmächtig ist, wo es doch in der Hand der Menschen lag.

Doch die Stärken von Gott überwiegen. So können wir in diesem Bund mit Gott von Seinen Stärken profitieren. Er gibt uns alles, was wir zum Leben benötigen. Sei es seelisch, körperlich oder materiell. Die Juden kennen das Wort Schalom, was wir mit Frieden übersetzen. Es ist dies nicht die Absenz von Krieg, sondern hat die Bedeutung von Ganzheit. Kein Friede ist vorhanden, wenn etwas in irgendeinem Bereich fehlt. Gott will unser Versorger sein und Er kann bewirken, dass wir in unserem Leben Frieden haben oder anders ausgedrückt, dass wir keinen Mangel haben. Eigentlich ist Gott unser Versorger, doch es muss im einzelnen Leben Realität sein. Wie oft versuchen wir Menschen ein Bedürfnis auf unsere Art zu befriedigen. Doch Gott hat immer eine bessere Lösung zur Hand. Die Prinzipien, die ich in diesem Blog bespreche, können in jedem Bereich des Lebens angewendet werden.

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