Zwei Arten der Gerechtigkeit

Die Bibel beschreibt zwei Arten der Gerechtigkeit:

  • Die Gerechtigkeit aus Werken oder aus dem Gesetz
  • Die Gerechtigkeit aus Glauben

Gerechtigkeit aus Werken

Das sind die Grundlagen der Gerechtigkeit aus dem Gesetz:

  • der mosaische Bund
  • die zehn Gebote
  • das mosaische Gesetz (mit über 600 Vorschriften)

Was schreibt Paulus dazu?

Römer 10, 5
5 Denn Mose beschreibt die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz ist: „Der Mensch, der diese Dinge getan hat, wird durch sie leben.“

Wer kann von sich behaupten, dass er/sie das ganze Gesetz eingehalten hat? Würden wir uns an dem mosaischen Gesetz messen, dann hat jeder irgendwann gesündigt. Unter diesem Gesetz ist es auch unmöglich, dass unsere Sünden vernichtet werden. Sie werden bloss zugedeckt.

5. Mose 28 gibt eine Auflistung über die Segnungen des Herrn, wenn die Menschen unter dem Gesetz seine Gebote halten, und die Flüche, wenn sie sie nicht halten.

Galater 3,13

Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist – denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!“

Die Segnungen in 5. Mose 28 können wir in Anspruch nehmen, weil wir in Christus sind.

Der mosaische oder Alte Bund wurde zwischen Gott und dem Volk Israel gemacht. Darüber sind sich die Gelehrten einig. Wir als Menschen »aus den Heiden« waren nie Teil dieses Bundes und somit auch nicht verpflichtet, die Bedingungen einzuhalten. Mit der Errettung und neuen Geburt sind wir direkt Nutzniesser des neuen Bundes, was die Gerechtigkeit aus Glauben beinhaltet.

Gerechtigkeit aus Glauben

Ich möchte hier noch zwei Aussagen von Paulus anbringen:

Galater 2, 16 (Roth)

Aber da wir verstanden haben, dass kein Mensch aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt wird, sondern einzig durch Glauben an Jesus Christus, so haben auch wir an Christus Jesus geglaubt, damit wir gerechtfertigt würden aus Glauben an Christus und nicht aus Werken des Gesetzes, weil ja aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt wird.

Römer 3, 19-24

19 Wir wissen aber, dass alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetz sind, damit jeder Mund verstopft werde und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen sei. 20 Darum: Aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durchs Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. 21 Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit offenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten: 22 Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus für alle, die glauben. Denn es ist kein Unterschied, 23 denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes 24 und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.

Wie sieht die Gerechtigkeit aus Glauben praktisch aus?

Römer 10, 8

8 Sondern was sagt sie (die Gerechtigkeit aus Glauben)? „Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen.“ Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen, 9 dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du gerettet werden wirst. 10 Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil.

Jesus hat alle unsere Sünden getragen. Damit sind alle vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Sünden gemeint. Die Strafe für unsere Sünden lag auf Jesus. Wir werden für unsere Sünden nicht von Gott gestraft. Ist das nun ein Freipass für Sünde? Nein, auf gar keinen Fall! Wenn wir sündigen, dann tragen wir immer noch die Konsequenzen oder im schlimmsten Fall muss uns Gott züchtigen (bitte richtig verstehen, es handelt sich hier auch nicht um eine Strafe).

Jesus sagt in Matthäus 6, 33 AMP

Aber suche (ziele auf und strebe danach) zuallererst Sein Königreich und Seine Gerechtigkeit (Seine Art und Weise es zu tun und richtig zu sein) und dann werden alle diese Dinge zusammengenommen dir so nebenbei gegeben werden.

Wieso hat es Jesus so gesagt? Weil es den neuen Bund zu diesem Zeitpunkt noch nicht gab. Mit der neuen Schöpfung sind wir in das Reich Gottes versetzt. Durch Jesus sind wir gerecht. Gott hat das Gesetz auf unsere Herzen geschrieben. Wir leben und handeln in Gerechtigkeit. Jesus gibt uns eine Verheissung: »alle diese Dinge« beziehen sich auf das, was wir zum Leben brauchen. Er versorgt uns.

 

 

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Gottes Gerechtigkeit: Gerechte Personen im AT

In meiner Serie über Gottes Gerechtigkeit bleiben wir vorerst im Alten Testament. Im Alten Testament wird über viele Personen geschrieben, doch nur einige werden im Neuen Testament wegen ihres Glauben erwähnt. In meiner Bibelübersetzung werden sie Vorbilder des Glaubens genannt. Aus dieser Auflistung möchte ich die Personen näher anschauen, die als gerecht bezeichnet wurden.

Da wäre zum Ersten Abel (Hebr. 11, 4):

„Durch Glauben hat Abel Gott ein wertvolleres Opfer als Kain dargebracht und durch ihn das Zeugnis erhalten, er sei ein Gerechter, indem Gott (selbst) Zeugnis für seine Opfergaben ablegte; und durch ihn redet er auch jetzt noch nach seinem Tode.“

Weiter geht es mit Noah (Hebr. 11, 7)

„Durch Glauben hat Noah, als er die (göttliche) Weisung erhalten hatte, in Besorgnis um die Dinge, die noch nicht sichtbar vor Augen lagen, eine Arche zur Rettung seiner Familie gebaut; durch solchen Glauben hat er der Welt das Urteil gesprochen und ist ein Erbe der glaubensgemässen Gerechtigkeit geworden.“

Als Dritter wird Abraham erwähnt. Zwar wird er im Hebräerbrief nicht als Gerechter betitelt, doch diesen Titel bekommt er im Galaterbrief:

„(Ja, es ist so) wie bei Abraham: »er glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet« (1.Mose 15,6).“
Galater 3, 6

Im Hebräerbrief wird eine Zusammenfassung gegeben, was Abraham alles aus Glauben leistete:

„Durch Glauben leistete Abraham dem Ruf Folge, der ihn in ein Land ziehen hiess, das er zum Erbbesitz empfangen sollte: er wanderte aus, ohne zu wissen wohin. Durch Glauben siedelte er sich als Beisasse in dem verheissenen Lande wie in der Fremde an und wohnte in Zelten samt Isaak und Jakob, den Miterben der gleichen Verheissung; denn er wartete auf die Stadt, welche die festen Grundmauern hat, deren Erbauer und Werkmeister Gott ist.“
Hebräer 11, 8-10
 
„Durch Glauben hat Abraham, als er versucht wurde, den Isaak zur Opferung dargebracht; ja er wollte seinen einzigen (Sohn) opfern, obgleich er die Verheissungen empfangen hatte und ihm zugesagt worden war (1. Mose 21, 12): »Nach Isaak soll dir Nachkommenschaft genannt werden«; er bedachte eben, dass Gott die Macht habe, auch aus den Toten zu erwecken; daher hat er ihn auch als ein Gleichnis zurückerhalten.“
Hebräer 11, 17-19
Zur Zeit des Alten Testaments gab es andere Bedingungen damit ein Mensch gerecht wurde. Abel, Noah und Abraham lebten alle noch vor dem mosaischen Gesetz, trotzdem waren sie in Gottes Augen gerecht und leben nun im Himmel. Auch wir, die wir in der heutigen Zeit und damit auch unter dem neuen Bund (Neues Testament) leben, bekommen unsere Gerechtigkeit nur durch Glauben. Wäre es aus unseren guten Taten, dann wäre es eine Werksgerechtigkeit. In einem späteren Beitrag werde ich darauf eingehen, wie wir heute in Gottes Augen gerecht werden können.
 
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Gottes Gerechtigkeit: Gottes erster Auftrag an die Menschen

Was hat die Beziehung von einem Hausbesitzer zu seinen Mietern mit Gottes Gerechtigkeit zu tun? Bereits im ersten Kapitel der Bibel lernen wir etwas über Gottes Gerechtigkeit.

In meinem ersten Post habe ich die englische Amplified Bible zitiert:

Suche (ziele auf und strebe nach) aber zuallererst Sein Königreich und Seine Gerechtigkeit (Seine Art es richtig zu machen und zu sein). Matthäus 6, 33

Der Mensch soll herrschen…

Nun möchte ich einen Schritt weiter auf unserem Weg machen. Wir wollen gemeinsam Seine Gerechtigkeit, also seine Art es richtig zu machen und zu sein, entdecken. Dies führt mich zum Buch der Anfänge, besser bekannt als Buch Genesis oder das Buch 1. Mose. Schon im ersten Kapitel von 1. Mose lesen wir, dass Gott die Erde und was sich darauf und darin befindet geschaffen hat. Als Er den Menschen schuf, machte Er folgende Aussage:

Gott segnete sie dann mit den Worten: »Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde an und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alle Lebewesen, die auf der Erde sich regen!« 1. Mose 1, 28

Gott als Schöpfer von Himmel und Erde ist auch deren Besitzer. In dieser Eigenschaft überträgt Er den Menschen eine Aufgabe:

  • seid fruchtbar
  • mehrt euch, füllt die Erde an
  • macht die Erde untertan
  • herrscht über die Fische im Meer
  • herrscht über die Vögel des Himmels
  • herrscht über alle Lebewesen, die auf der Erde sich regen

…, aber nicht über andere Menschen

Ist dir aufgefallen, dass Gott den Menschen nicht den Auftrag gab, über andere Menschen zu herrschen. Er hat auch nicht den Auftrag gegeben, dass wir entscheiden sollen, welche Menschen (geboren oder ungeboren) nicht würdig sind zu leben. Seit Jesus wissen wir, dass unsere Haltung gegenüber von Menschen eine dienende sein soll.

Wir sind Verwalter

Was bei dieser Bibelstelle nicht so ganz offensichtlich ist, ist die Rolle von Gottes Souveränität. Gott hat uns Menschen die Verwalterschaft über die Erde übertragen. Gott kann nicht einfach so mir nichts, dir nichts hier auf dieser Erde etwas machen. Er muss durch Menschen wirken.

Von einem Hausbesitzer und seinen Mietern

Ein eindrückliche Illustration ist die Beziehung eines Hausbesitzers zu seinen Mietern. Stelle dir vor, dass du ein Mehrfamilienhaus besitzest. Eigentlich kannst du mit diesem Haus machen, was du willst. Du kannst in jede Wohnung gehen, wann du willst. Sobald du aber einen Mieter in einer Wohnung hast, kannst du nicht mehr so einfach in diese Wohnung gehen. Du brauchst sozusagen die Erlaubnis des Mieters um die Wohnung betreten zu können. Der Mieter auf der anderen Seite hat einen gewissen Spielraum, um zu machen, was ihm passt, ohne dass der Besitzer etwas sagen könnte. Keinem Mieter würde es in den Sinn kommen, den Besitzer zu beschuldigen, wenn unter den Bewohnern der Wohnung ungerechte Dinge geschehen würden. Viele Menschen geben aber Gott die Schuld, wenn irgendetwas ungerechtes hier auf der Erde geschieht. Schlussendlich sind es Menschen, die diese Ungerechtigkeit ausüben. Darum liegt es auch bei den Menschen, dass solche Ungerechtigkeiten nicht geschehen sollen.

Was bedeutet Gottes Gerechtigkeit suchen?

Wenn wir Gottes Gerechtigkeit suchen sollen, dann bedeutet es in diesem Fall, dass wir uns unserer Verantwortung auf dieser Erde bewusst werden. Es liegt an uns, dass Gutes geschehen kann.

 

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Über Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit

Ein brennender Dornbusch der anderen Art

In der Bibel stosse ich immer wieder auf Aussagen, die bei mir ein grosses Fragezeichen auslösen. Anstatt die Frage zu beantworten, gehe ich einfach weiter. Doch jedes Mal, wenn ich wieder zu dieser Stelle komme, dann leuchtet wieder dieses Fragezeichen auf (bei mir ist das z.B. Gottes Gerechtigkeit). Mose hatte auch eine ganz spezielle Erfahrung gemacht. Als er die Tiere hütete, sah er einen Dornbusch brennen. Das mag jetzt nichts Spezielles sein. Doch als er den Dornbusch lange genug beobachtet hatte, hatte er bemerkt, dass dieser Dornbusch gar nicht verbrennt. Darum entschloss er sich, diesen Busch genauer anzuschauen. Wir wissen, dass Mose dort eine Begegnung mit Gott hatte.

Vielleicht sind diese Bibelstellen, die immer ein Fragezeichen aufrufen, solche die ich oder Du genauer anschauen sollen. Wir bekommen dann auch eine Art Begegnung mit Gott.

Unser Ausgangspunkt zum Thema Gottes Gerechtigkeit

Für mich ist Matthäus 6, 33 so eine Stelle. Die Elberfelder Bibel gibt diesen Text so weiter:

Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit!

Das Wort «Trachtet» gehört bei mir nicht zum üblichen Sprachgebrauch. Für mich stellt sich die Frage: «Wie und warum trachtet man?» Hilfe bietet jeweils mehrere Übersetzungen zu lesen. In der Übersetzung von Manfred Roth steht anstelle von «trachtet» suchet. In seiner Bemerkung dazu schreibt er, dass im alltäglichen Treiben, wirklich Gottes Reich und Seine Gerechtigkeit gesucht werden muss.

Ein weiterer Hinweis gibt uns die englische Amplified Bible:

Suche (ziele auf und strebe nach) aber zuallererst Sein Königreich und Seine Gerechtigkeit (Seine Art es richtig zu machen und zu sein).

Das bringt uns schon wieder ein Stück weiter. Dann gibt es in der Message Bible, ein Versuch, die Bibel in die heutige Sprache zu übersetzen. Die Übersetzung aus dem Englischen könnte etwa so aussehen:

Tauche Dein Leben in die Gott-Realität, Gott-Initiative, Gott-Versorgung.

Ein Schlüssel zu unserem Lebensunterhalt

Schon mit diesen drei Übersetzungen bekommen wir ein viel weiteres Spektrum von der Bedeutung dieses Verses. Warum ist aber dieser Vers so wichtig? Jesus redet im Kontext von den alltäglichen Bedürfnissen, die wir als Mensch haben. Die ganze Thematik wird nicht durch diesen einen Vers unterbrochen, damit es dann wieder weitergeht. Vielmehr will Jesus uns darauf aufmerksam machen, was unsere Aufgabe für unseren Lebensunterhalt sein soll. Unser Fokus soll auf das Reich Gottes und Seine Gerechtigkeit gerichtet sein.

Ein Road Movie nur mit Worten

Manchmal schaue ich mir einen Road Movie an. Der Protagonist oder die Protagonisten machen sich bei Punkt A auf und fahren los. Unterwegs erleben sie einige Dinge, bis sie zum Ziel ihrer Reise gekommen sind. Genau so eine Reise möchte ich nun mit Dir unternehmen. Als Ausgangspunkt nehmen wir den oben aufgeführten Bibelvers. Unser Wegweiser ist das Wort «Gerechtigkeit». Ich werde die Bibel nach diesem Wort durchforsten, aber ich kann Dir im Moment nicht sagen, wohin es uns führen wird. Ich kann Dir nur garantieren, dass wir am Ende dieser Reise mehr verstehen werden, was Gott unter Gerechtigkeit versteht. Bist Du dabei? Es würde mich freuen, wenn Du mich begleitest und diesen Blog abonnierst.

 

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