Bibel und reiche Männer, Teil 2

Die Bibel über arme und reiche Männer

Die Bibel ist voll von finanziellen Aussagen und so werden auch viele Gegenüberstellungen von reich und arm gemacht oder man stellt sie selber gegenüber. In vielen dieser Stellen kommen die reichen Männer schlecht weg und darum ist bei oberflächlicher Betrachtung die Schlussfolgerung naheliegend, dass es besser sei, wenn man arm ist.

Ein Beispiel sehen wir in Sprüche 19, Vers 1:

Ein Armer, der in Unschuld wandelt, ist besser als einer, der Verkehrtes spricht und dabei reich ist

Ohne viel zu überlegen könnte man hier arm gegen reich gegeneinander ausspielen. Doch es geht hier eigentlich nicht darum, dass arm besser ist als reich. In Unschuld wandeln ist besser als Verkehrtes sprechen. Wenn einer, der Verkehrtes spricht, dazu noch reich ist, bedeutet dies, dass er damit viele Menschen beeinflussen kann.

Eine weitere Aussage finden wir in Psalm 73, Vers 12:

Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glücklich in der Welt und werden reich.

Könnte bei dieser Aussage nicht ein wenig Neid auf diese Menschen aufkommen? Doch was will diese Bibelstelle sagen? Es geht um Gottlose. Das sind Menschen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und anscheinend ohne Gott klar kommen. Es sind auch Menschen, die in diesem Weltsystem, einem von Menschen geschaffenen Wirtschaftssystem, (anscheinend) glücklich sind und dabei noch reich werden. Es geht hier um Menschen, die ohne Gott leben wollen und die auch reich werden wollen.

Was sagt die Bibel dazu?

Bemühe dich nicht, reich zu werden; da spare deine Klugheit!
Sprüche 23,4

Auch bei dieser Bibelstelle könnte man sagen, dass man darum lieber arm bleiben soll. Doch dies ist ein Trugschluss. Es geht hier um die Motivation im Leben. Was ist der Sinn und Zweck des Lebens? Es gibt viele Menschen, die wollen reich werden, und wenn sie genug Reichtum angehäuft haben, dann wollen sie noch mehr Reichtum haben. Ein solcher Lebensstil wird den Menschen nie glücklich machen, weil immer zuwenig Geld und materielle Dinge vorhanden sind und sich das Leben immer um sich selber dreht.

Ist es nun möglich, dass ein an Gott gläubiger Mensch reich werden kann? Lesen wir dazu Sprüche 28, Vers 20:

Ein treuer Mann wird von vielen gesegnet; wer aber eilt, reich zu werden, wird nicht ohne Schuld bleiben.

Hier geht es um einen gläubigen Mann, denn das Wort „treu“ ist eine alttestamentliche Formulierung für einen Menschen mit einer Beziehung zu Gott. Dieser Mensch wird viel gesegnet. Das heisst nicht, dass er oft mit Weihwasser besprengt wird oder viele Menschen ihm gute Wünsche aussprechen. Tatsache ist, dass dieser Mann von vielen Menschen Dinge geschenkt bekommt wodurch er reich wird. Die Beziehung zu Gott steht an erster Stelle, dann wird Gott den Segen ins Leben bringen, der reich macht. Dieser Mann will nicht reich werden, sondern es geschieht einfach. Das ist der grosse Unterschied zwischen dem menschlichen Wirtschaftssystem und Gottes Reich.

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Gesegnet um ein Segen zu sein

Der Mensch nach Gottes Bild geschaffen

Im Schöpfungsbericht in der Bibel lesen wir, dass Gott uns Menschen nach seinem Bild geschaffen hat. Das bedeutet, dass wir Ähnlichkeiten mit Gott haben (nicht zu verwechseln mit der gleichen Stellung). So gesehen hat Gott uns Fähigkeiten gegeben, die es uns ermöglichen, seinen Willen zu befolgen. Oder anders gesagt, dass wir bei Gott abschauen können, wie wir „funktionieren“ sollen oder welche Taten für uns das Beste ist, damit es uns in allen Bereichen unseres Lebens gut geht. Ein Aspekt davon ist der Segen.

Überfluss in der Bibel

Einer der vielen Namen von Gott ist Jehovah Jireh, der Gott, der uns versorgt. Er gibt uns alles, was wir zum Leben benötigen. Nicht gerade soviel, dass wir es gerade schaffen. Nein, in der Bibel sehen wir immer wieder, dass Er den Menschen das gab, was sie brauchten und dann noch eine gute Portion obendrauf. Die Tradition vermittelt immer ein anderes Bild von Gott. So sei es Gottes Willen, dass wir Menschen in jedem Bereich des Lebens in Armut leben sollen. Die Bibel aber redet von Überfluss: Leben im Überfluss, mehr als genug in (in)materiellen Dingen. Die Absicht ist nicht, dass wir uns materielle Güter oder Finanzen anhäufen sollen, obwohl ich nichts gegen eine gesunde Vorsorge habe. Gottes Absicht für diesen Überfluss ist, dass wir davon an die Bedürftigen weitergeben können.

Mit Segen beschenkt um zu segnen

Durch die Bibel wird immer wieder Abraham als grosses Vorbild eines Mannes des Glaubens dargestellt. Im geistlichen Bereich sind die Christen sogar Nachkommen dieses Glaubenshelden. Doch was machte Abraham zu einem so grossen Mann? Ein Grund ist sicher, dass er von Gott gesegnet wurde um ein Segen für die Nationen zu sein. Diesen Segen wurde an die Nachkommen weitergegeben. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich um natürliche oder geistliche Nachkommen handelt. Wer sich als Nachkommen Abrahams sieht, sollte von diesem Segen profitieren und dementsprechend auch weitergeben.

Vielleicht fragst Du Dich jetzt, ob das wirklich funktioniert? Will Gott Dich wirklich so grosszügig segnen? Vielleicht klappt es nur einmal? Die Fragen und Einwände könnten beliebig lang ergänzt werden. Es kommt darauf an, ob Du davon überzeugt bist, dass Gott Dich segnen will und dass Du diesen Segen auch annehmen kannst. Es spielt sich soviel in Deinem Kopf ab. Falls nötig, erneuere Deine Gedanken und begieb Dich in den Fluss von Gottes Segnungen. Wenn Du aufrichtig bist, wirst Du eine grosse Dankbarkeit verspüren, die Dich veranlassen wird, dass Du von Deinem Überfluss gerne weitergeben willst.

 

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Gott will, dass es uns an Geist, Seele und Leib gut geht

Immer wieder wird gesagt, dass Jesus arm war und dass wir als seine Nachfolger auch arm sein sollen. Eine der beliebtesten Stelle, die wohlmeinende Zeitgenossen anführen, ist die Aussendung der Jünger zu zweien. Doch Gottes Wille ist es, dass es uns an Geist, Seele und Leib gut geht.

Darum lasst uns die eine Erwähnung dieses Geschehnis in voller Länge lesen.

Luk. 10

1 Danach setzte der Herr weitere zweiundsiebzig Jünger ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte,
2 und sprach zu ihnen: Die Ernte ist gross, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte.
3 Geht hin; siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.
4 Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche und keine Schuhe, und grüsst niemanden unterwegs.
5 Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause!
6 Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.
7 In demselben Haus aber bleibt, esst und trinkt, was man euch gibt; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von einem Haus zum andern gehen.
8 Und wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch vorgesetzt wird,
9 und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen.
10 Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, so geht hinaus auf ihre Strassen und sprecht:
11 Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre Füsse gehängt hat, schütteln wir ab auf euch. Doch sollt ihr wissen: das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.
12 Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage als dieser Stadt.

Bei der ersten Aussendung der Jünger sagte Jesus:

Luk 9, 3
Und er sprach zu ihnen: Ihr sollt nichts mit auf den Weg nehmen, weder Stab noch Tasche noch Brot noch Geld; es soll auch einer nicht zwei Hemden haben.

In einer Parallelstelle ist sogar so formuliert:

Mat 10
9 Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben,
10 auch keine Reisetasche, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.

Aufgrund dieser Aussagen wird behauptet, dass wir als Christen arm sein sollen. Doch das ist nicht die zentrale Aussage in dieser Geschichte. Jesus schickt die Jünger aus, um das Reich Gottes zu verkünden. Sie sollen es predigen und mit folgenden Zeichen bestätigen. Auf dieser Missionsreise wird das Reich Gottes in Wort und Tat verkündigt. Es soll sich in jedem Bereich des Lebens äussern.

Jesu Absicht war es nicht, mit dieser Anweisung die Jünger zu schwächen. Ein solcher Auftrag braucht viel Energie. Darum muss auch genügend Nahrung her.

Zu einem späteren Zeitpunkt redete Jesus mit seinen Jüngern darüber:

Lk 22,35

Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr da je Mangel gehabt? Sie sprachen: Niemals.

Als Jesus die Jünger aussandte wusste er bereits, dass Seine Jünger keinen Mangel leiden werden. Darum konnte Er sie ohne materielle Sicherheit aussenden. Keinen Mangel zu leiden, bedeutet Frieden zu haben oder nicht arm zu sein. Reich bedeutet hingegen mehr als genug zu haben. Was machen wir mit dem Überfluss? Behalten wir es für uns oder geben wir es weiter?

Wir können aus diesem Text auch lesen, dass diese Aussendung nicht bloss ein Urlaub war, sondern ein Missionseinsatz. Jesus bezeichnete Seine Jünger als Arbeiter. Daraus können wir folgern, dass dieser Einsatz Kraft und Anstrengung verlangte. Irgendwie höre ich auch heraus, dass es ein universelles Gesetz gibt, dass der Arbeiter seinen Lohn wert ist. Was immer sie arbeiten, sie werden dafür entsprechend entlöhnt. Das muss nicht unbedingt in einem direkten zeitlichen Zusammenhang stehen wie z.B. bei einer Anstellung bei einem Arbeitgeber. Doch der Lohn wird kommen.

Ich war einmal bei einem Missionseinsatz in einem armen Land. Alles was ich bei mir hatte, hatte in einem Koffer platz. Ich bekam jeden Tag mehr als genug zu essen, hatte jede Nacht eine Schlafgelegenheit, ich konnte am Leben anderer Menschen teilhaben und ich konnte sie durch Wort und Gebet ermutigen. Obwohl ich in einem armen Land war, hatte ich noch nie diesen Zustand des Reichseins wie zu dieser Zeit. Rückblickend muss ich sagen, dass ich dort wirklich alles hatte, was ich zum Leben brauchte. Gott hatte mich und das ganze Team in dieser Zeit rundum versorgt. Gott liegt es daran, dass es uns an Geist, Seele und Leib gut geht.

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Wohlstand – die richtigen Prioritäten im Leben

Die Bibel spricht viel über Wohlstand. Dabei ist es wichtig, die richtigen Prioritäten im Leben und auch gegenüber Wohlstand zu haben. In diesem Beitrag geht es genau darum.

6 Die Frömmigkeit aber ist ein grosser Gewinn für den, der sich genügen lässt.
7 Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum werden wir auch nichts hinausbringen.
8 Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen.
9 Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis.
10 Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen.

1. Timotheus 6, 6 – 10

In diesen wenigen Versen können wir sehr viel mitbekommen, was Paulus über Geld, Besitz und Reichtum denkt. In den Versen 6 und 7 legt er eine Grundlage. An erster Stelle kommt die Gottesbeziehung. Eine solche Beziehung muss gelebt werden. Das Resultat einer solch engen Beziehung ist die Genügsamkeit. Beachte, dass es nicht Bescheidenheit oder gar Armut heisst. Viele Christen sind versucht, diese beiden Begriffe als Alternative zu dem Wort Genügsamkeit zu benutzen. Für das Wort Genügsamkeit wird im Griechischen das Wort autarkeia benutzt. In unserem Sprachgebrauch gibt es das Wort Autarkie. Dieses Wort kenne ich noch vom Geographieunterricht. Ein Land ist autark, wenn die Einwohner des Landes von der eigenen Landwirtschaft und der Wirtschaft leben können, ohne dass sie von einem Drittstaat etwas beziehen müssen. Auf eine Person bezogen bedeutet es, dass man alles hat, was man braucht. Bescheidenheit bildet eher den Eindruck, dass man auf etwas gerne verzichten kann, während Armut bedeutet, dass man an gewissen Dingen Mangel hat.

Um Leben zu können, brauchen wir eigentlich nur zwei Dinge im materiellen Bereich: Nahrung und Bekleidung. Ich füge gerne noch ein Drittes dazu: eine Unterkunft. Ich glaube nicht, dass Paulus damit sagen will, dass wir armselig leben sollen. Alles was über diese Grundbedürfnisse geht sollen wir geniessen. Wenn wir sie haben, ist es gut, wenn wir sie nicht haben ist es ebenfalls gut. Viele materielle Dinge dienen im Prinzip als Ersatz für Gott oder für die Beziehung zu Ihm.

In Vers 9 schreibt Paulus über die Menschen, die reich werden wollen. Er macht eine Aufstellung was das Resultat ist. Es geht hier nicht um reiche Menschen, sondern Menschen, die reich werden wollen. Gott kann Menschen reich machen. Solche Menschen haben eine gute Beziehung zu Gott. Menschen, die reich werden wollen, fallen:

  • in Versuchung
  • in Verstrickung
  • in viele törichte und schädliche Begierden

In anderen Worten ausgedrückt, Menschen, die reich werden wollen, zahlen einen Preis dafür, den man nicht unbedingt in Zahlen ausdrücken kann. Wo das Geld regiert, haben die zwischenmenschlichen Beziehungen eine untergeordnete Rolle. Doch viele gute Beziehungen zu Menschen machen auch einen Teil des Wohlstandes eines Menschen aus.

Wohlstand – die richtigen Prioritäten im Leben: Fortsetzung

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