Gott beim Wort nehmen bedeutet auch Seine Verheissungen beanspruchen
Wie können wir Gott beim Wort nehmen oder Seine Verheissungen beanspruchen? Bei Menschen ist das einfach. Bei Gott tun wir uns schon schwieriger. Die folgenden Ausführungen sollen Dir helfen, Gott wirklich beim Wort zu nehmen.
Möglicher Umgang mit der Bibel
Wenn uns ein Mensch irgendetwas sagt, dann hören wir es und wir nehmen diese Person beim Wort, weil wir darauf vertrauen, dass er/sie die Wahrheit sagt. Das tönt doch recht einfach. Wenn ich jetzt schreibe, dass dies bei Gott genauso funktioniert, dann höre ich schon die vielen Wenn und Aber. Diese Wenn und Aber sind eine Folge unseres Verständnisses über das Wort Gottes, die Bibel, und wie Er zu uns redet. Als Grundlage dient zuallererst die Autorität der Bibel. Wie schon gesagt ist die Bibel das Wort Gottes. Leider wird von vielen Kanzeln bildlich gesprochen Teile aus der Bibel gestrichen. Würde man diese „revidierte Fassung“ drucken, käme ein dünnes Büchlein heraus. Tatsache ist, dass die ganze Bibel (ohne Apogryphen) eine von Gott inspirierte Schrift ist.
„Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, dass ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt.“ (2.Tim. 3, 16-17)
Die Bibel ist alles was wir brauchen, damit wir als ein Kind Gottes vollkommen sein können. Wenn wir Stellen aus der Bibel „streichen“, dann berauben wir uns selbst. Es gibt hauptsächlich zwei Methoden, wie wir Bibelstellen „streichen“ oder „ungültig machen“ können:
Tradition
Traditionen können entweder über Generationen weitergegeben werden oder sich einfach im Leben einschleichen. Die Bibel warnt uns vor Traditionen:
„und ihr habt so das Gebot Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen (Mt 15, 6).“
Englische Übersetzungen verwenden für das Wort Überlieferung Tradition.
Verstandesmässiges Beurteilen
Darunter fällt, dass wir Dinge nach unserem Wissensstand beurteilen, sei das Schulwissen oder Wissen aus Erfahrung. Die Bibel ist aber kein wissenschaftliches Buch, sondern muss geistlich beurteilt werden:
„und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich beurteilen.“ (1. Kor 2, 13).
Eine sehr wichtige Voraussetzung, um Gott beim Wort zu nehmen ist, dass wir der Bibel im ganzen Umfang die Autorität der von Gott inspirierten Schrift einräumen. Nicht Traditionen oder Erfahrungen sollen den Umfang der Bibel schmälern oder das Verständnis der Bibel trüben. Gott soll ungefiltert zu uns sprechen können.
Arten wie Gott zu uns sprechen kann
Somit sind wir bei der ersten Art, wie Gott zu uns sprechen kann. Es ist die Bibel. Die Bibel ist nicht einfach ein Geschichts-, Gesetz- oder Lehrbuch. Es ist ein Buch, das uns Informationen geben kann. Es ist aber auch ein Buch, durch das uns Gott Offenbarungen geben kann. Eine Information ist, dass Jesus vor 2’000 Jahren auf dieser Erde war, gute Dinge tat, am Kreuz starb und auferstand. Jemand mag diese Informationen in der Bibel lesen und plötzlich erkennen, dass dieser Jesus für seine Sünden ans Kreuz ging. Aus Informationen wurden Offenbarung (der Aha-Effekt oder es hat gedämmert). Die Informationen in der Bibel werden immer gleich bleiben, aber Offenbarungen können ein Leben lang aus der Bibel hervorkommen. Darum ist es wichtig, regelmässig und häufig in der Bibel zu lesen.
Gott besser kennen lernen
Mit dem Studium der Bibel lernen wir Gott besser kennen. Wir lernen Seinen Willen und Seinen Charakter kennen und kennen Seine Verheissungen. Dadurch lernen wir auch besser zu verstehen, wie Gott zu uns sprechen kann. Wir müssen in der Lage sein, in jeder Situation die Stimme Gottes zu erkennen, denn wir haben nicht immer die Bibel bei uns oder nicht in jeder Situation haben wir die Möglichkeit ein Time Out zu nehmen und die richtige Bibelstelle herauszufinden. Darum hat auch Josua folgendes Gebot erhalten:
„Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, auf dass du haltest und tuest allerdinge nach dem, was darin geschrieben steht. Alsdann wird es dir gelingen in allem, was du tust, und wirst weise handeln können.“ (Jos 1, 8)
Nehmen Sie nun diese Bibelstelle als Information zur Kenntnis und gehen davon aus, dass Josua wegen der Befolgung dieses Gebotes so erfolgreich war? Oder beanspruche diese Bibelstelle für Dich und leben danach, weil es zu einer Offenbarung wurde und Du danach leben willst. Wie auch immer Du diese Bibelstelle anschaust, Gott will das, was Er zu Josua sprach, auch in Deinem Leben sehen. Es gibt so viele Stellen in der Bibel, die wir einfach als Information anschauen können oder wir wirklich Gott beim Wort nehmen und es in unserem Leben anwenden können.
Welche Einstellung hast Du zur Bibel?
Die Bibel ist voller Verheissungen oder Prophezeiungen. Viele Prophezeiungen sind schon eingetroffen, einige sind sich gerade am Erfüllen und weitere warten noch darauf, dass sie in Erfüllung gehen. Verheissungen können wir in Anspruch nehmen, müssen es aber nicht unbedingt. Es liegt an uns, was wir mit ihnen machen. Welche Vernunftsschlüsse lassen wir zu? Gelten die Verheissungen nur der Person, an die sie gerichtet wurde? Vor Gott sind alle Menschen gleich, deshalb können wir jede Verheissung auch für uns persönlich in Anspruch nehmen. Dies geschieht am Einfachsten, wenn wir Gott und Seinem Wort, der Bibel, vollkommen vertrauen. Vielleicht hören Sie noch das Echo der Frage aus dem Garten Eden: „Hat Gott wirklich gesagt?“ Versucht der Teufel nicht auch heute noch die Aussagen Gottes bei uns zu hinterfragen? Adam und Eva hatten auf diese Frage keine verbale Antwort gegeben. Erst Jesus hat die Frage beantwortet als Er vom Teufel versucht wurde. Dreimal versuchte ihn der Teufel. Dreimal hat Jesus darauf geantwortet: „ES STEHT GESCHRIEBEN!“ Jesus hat nicht mit dem Teufel diskutiert, sondern hat sich auf das Wort Gottes gestellt und klar gemacht, was Sache ist. Nach drei Versuchen musste der Teufel kapitulieren. Das Wort Gottes ist eine mächtige Waffe gegen den Teufel. Deshalb versucht der Teufel dem Wort Gottes die Kraft zu nehmen, indem er die Bibel verwässert, sie den Menschen vorenthält (wie im Mittelalter) oder Teile der Bibel anzweifeln lässt.
Jesus als Vorbild
Wenn Jesus schon ganz klar auf dem Wort stehen musste, wie viel mehr wir. Wenn wir Gott bei Seinem Wort nehmen, können wir den Teufel im eigenen Leben in die Flucht schlagen und grosse Dinge für Gott zustande bringen. Petrus brauchte die Aufforderung von Jesus, um aus dem Boot zu steigen und auf dem Wasser zu gehen. Auch wir sind immer wieder aufgefordert, bildlich aus dem Boot zu steigen, auf Gottes Wort zu gehen und damit Jesus zu begegnen. Ich wünsche Dir viele aufregende Erfahrungen mit dem Wort Gottes und wenn Du möchtest, berichte mir von Deinen Erfahrungen.