In einem anderen Beitrag habe ich vom Sinn und Zweck der Errettung geschrieben. Wir haben gelernt, dass wir nicht nur von etwas errettet wurden, sondern auch zu etwas. In diesem Post wird ein anderer Bereich wofür wir errettet wurden beleuchtet: Evangelisation oder Seelenrettung. Die Bibel nennt es der Dienst der Versöhnung
Unser Gott ist ein Gott der Absichten. Sicher hat Er Freude über jeden, der gerettet ist. Aber dort ist für Ihn noch nicht Schluss. Seine Absicht ist, dass Er mit jedem Menschen auf dieser Erde Gemeinschaft haben kann. Das drückt sich auch im folgenden Bibelvers aus:
„… welcher (Gott) will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1. Tim 2, 4).“
Gott hat uns das Mandat gegeben, die Gute Nachricht zu verkünden: „Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium (= die Gute Nachricht) der ganzen Schöpfung.“ Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass ich das Wort „Gute Nachricht“ betonen möchte. Wenn wir der Welt erklären, dass sie in die Hölle geht, dann ist das bestimmt keine gute Mitteilung. Auf so eine Nachricht wartet die Welt zuletzt. Irgendwie hat die Welt das Bewusstsein, dass sie der Hölle entgegengeht. Was ist nun die Gute Nachricht? Im 2. Kor 5, 18 steht etwas bemerkenswertes:
„Alles aber von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat.“
Von dieser Bibelstelle möchte ich zwei Punkte hervorheben:
- Gott hat die Versöhnung vollbracht und
- unser Dienst der Versöhnung.
Gott hat die Versöhnung vollbracht
Als Jesus am Kreuz starb, nahm Er alle unsere Sünden und Krankheiten auf sich. Es waren nicht nur diejenigen der Israeliten aus der Zeit des Alten Testaments, sondern auch aller Menschen nach Seinem Tod. Das schliesst uns mit ein. Mit Jesu Kreuzestod und Auferstehung hat Gott dafür gesorgt, dass Er sich mit den Menschen aussöhnen kann. Diese Versöhnung gilt für jeden Menschen, der auf der Erde gelebt hat, gerade lebt und noch leben wird. Predige ich nun die Allversöhnung? Kommt wirklich jeder Mensch in den Himmel? NEIN! Gott hat die Vorkehrungen getroffen, dass jeder Mensch mit Ihm versöhnt werden und in den Himmel kommen kann. Eine Begebenheit im Alten Testament veranschaulicht dies. Das Volk Israel wurde von feurigen Schlangen bedroht. Gott beauftragte Mose eine Schlange aus Bronze zu machen und sie an eine Stange zu hängen. Gott hatte die Vorkehrung getroffen, dass jeder, der von einer Schlange gebissen wurde, am Leben bleiben konnte. Doch dies war mit einer Bedingung verknüpft: der Gebissene musste auf die eherne Schlange schauen (4. Mo 21, 6 – 9). Genau so ist es mit der Versöhnung von Gott. Die Vorkehrungen sind getroffen. Nun muss jeder Mensch im Glauben diese Sündenvergebung annehmen.
Unser Dienst der Versöhnung
An diesem Punkt kommen wir ins Spiel. Gott hat uns den Dienst der Versöhnung gegeben. Das beinhaltet, die Gute Nachricht zu verkünden. Ein guter Verkäufer wird niemals die negativen Eigenschaften eines Produktes am Anfang erwähnen. Der potentielle Käufer wird sofort eine kritische Haltung einnehmen und unter Umständen die positiven Eigenschaften gar nicht mehr wahrnehmen. Genauso verhält es sich, wenn wir zu Beginn eines Gespräches unserem Gegenüber zu verstehen geben, was für ein Sünder er ist und dafür in der Hölle landen wird. Das Gespräch wird nicht lange dauern oder es wird nicht viel bringen. Wir sind jedoch aufgefordert, dass Evangelium (= die Gute Nachricht) zu verkünden. Was ist die Gute Nachricht: Jesus starb für unsere Sünden (egal ob Christ oder nicht), ja Er starb als wir noch Sünder waren. Mit der Auferstehung von Jesu war das Erlösungswerk vollendet. Wenn wir diese Tatsache vor Augen haben, können wir mit einer ganz anderen Voraussetzung zu Menschen reden. Wir können den Menschen sagen, dass ihre Sünden vergeben sind. Sie müssen es nur für sich beanspruchen. In Römer 10, 9 steht die Anleitung dazu:
„Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst.“
Unsere Aufgabe, die wir von Gott empfangen haben, besteht darin, dass die Menschen von Gottes Angebot wissen werden, aber auch wie sie das Angebot beanspruchen können. Ich habe von einem Mann gelesen, der lange wusste, dass er sich bekehren musste, nur hatte ihm niemand erzählt, was er machen musste. Wenn wir auf dem Internet eines gutes Angebot gesehen haben, werden wir einem anderen alle Einzelheiten erklären, dass er oder sie davon profitieren kann. So ist es auch mit dem Evangelium: Gottes Angebot und wie man es für sich beanspruchen kann gehören zusammen. In einem Buch über Evangelisation schreibt der Autor, wenn es nicht zu einem Übergabegebet kommt, dann sorgt er dafür, dass die Person genau weiss, was sie tun muss, wenn sie ihr Leben Jesus übergeben will. Der Autor geht davon aus, dass jede Verkündigung des Wortes Gottes seinen Zweck erfüllen wird (Jes 55, 11), egal ob jetzt oder später. Darum gibt er jedem Menschen die Anleitung, wie er/sie das Leben Jesus übergeben kann, auf den Weg. Dies ist ein gutes Beispiel wie man effektiv evangelisieren kann.
Gerade in der heutigen Zeit ist Evangelisation wichtig. Zum einen sind die Menschen suchend und zum andern erwarten wir die Wiederkunft Jesu. Die Wiederkunft Jesu ist aber mit verschiedenen Bedingungen verknüpft. Eine davon ist, dass zuerst das Evangelium allen Nationen gepredigt wird (Mt 24, 14). Du kannst selbst entscheiden, ob Du eine Person sein willst, die mithilft, dass Jesus bald wiederkommt.
In der Bibel gibt es verschiedene Verheissungen für einen Seelenretter. Diese möchte ich Dir nicht enthalten und gleichzeitig Mut machen, für den Herrn aktiv zu werden:
Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und der Weise gewinnt Seelen. (Elberfelder Spr 11, 30)
Ein wahrhaftiger Zeuge errettet Seelen (Elberfelder Spr 14, 25)
… so wisse er, dass der, welcher einen Sünder von dem Irrtum seines Weges zurückführt, eine Seele vom Tode erretten und eine Menge von Sünden bedecken wird. (Jak 5, 20)