Wie wird ein Bund geschlossen?

Die Bibel ist ein Buch der Bünde. Es gibt acht verschiedene, grosse Bünde in der Bibel. Viele Aussagen, die in der Bibel gemacht werden, sind auf einen bestehenden Bund gegründet. Was ist ein Bund und wie wird er geschlossen?

Ein Bund ist kein Vertrag, obwohl dieser von unserem Verständnis am nähesten kommt. Der Bund kann kein Vertrag sein, weil ein Vertrag immer Verhandlungssache ist. Bei einem Bund wird nicht verhandelt. Bei einem Bund gibt jede Partei seine Stärken hinein und hilft somit den Schwächen des Anderen.

Bund bei Jonathan und David

Im folgenden Bibelabschnitt sehen wir, wie ein Bund geschlossen wird:

1.Samuel 18, 3-4
3 Jonathan aber und David machten einen Bund miteinander; denn er hatte ihn lieb wie seine eigene Seele. 4 Und Jonathan zog das Obergewand aus, das er anhatte, und gab es David, dazu seinen Waffenrock, sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.

Vielleicht kennst Du die Geschichte von Winnetou und Old Shatterhand noch. Im Film gibt es eine markante Szene, in denen sich die Beiden die Haut beim Handgelenk ritzten, es trat Blut aus, sie kreuzten ihre Handgelenke miteinander und mischten so ihr Blut. Meistens wird noch etwas in die Wunde getan, damit eine bleibende Narbe entsteht.

Beim Beispiel von Jonathan und David sehen wir, dass es einen Austausch gab. Jonathan gab David Waffenrock, Schwert, Bogen und Gürtel. Dies sind alles äussere Zeichen, dass David mit Jonathan in einem Bund steht.

Bund mit Abram

Beim Bund mit Abram sehen wir ein weiteres Vorgehen, wie ein Bund geschlossen wurde. Lesen wir zuerst die entsprechende Stelle in der Bibel

1.Mose 15
8 [Abram] aber sprach: Herr, HERR, woran soll ich erkennen, dass ich es als Erbe besitzen werde? 9 Und Er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube! 10 Und er brachte das alles und zerteilte es mittendurch, und legte jedes Teil dem anderen gegenüber. Aber die Vögel zerteilte er nicht. 11 Da stießen die Raubvögel auf die toten Tiere herab; aber Abram verscheuchte sie. 12 Und es geschah, als die Sonne anfing sich zu neigen, da fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und siehe, Schrecken und große Finsternis überfielen ihn.

17 Und es geschah, als die Sonne untergegangen und es finster geworden war — siehe, [da war] ein rauchender Glutofen und eine Feuerfackel, die zwischen den Stücken hindurchfuhr. 18 An jenem Tag machte der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat.

Abram wusste genau, wie man bei einem Bund die Opfer darbringt. Als der eigentliche Bundesschluss gemacht wurde, war Abram gar nicht beteiligt. Er fiel in einen Tiefschlaf. Beim Abschluss eines Bundes müssen die beiden Parteien durch die zerteilten Tiere gehen. Doch wer waren die beiden Parteien, die zwischen den Tieren hindurchgingen?

Der Bericht aus 1. Mose 15 sagt uns, dass ein rauchender Glutofen und eine Feuerfackel zwischen den zerteilten Tieren hindurchgingen.

Der rauchende Glutofen ist Gott

An anderer Stelle in der Bibel sehen wir, dass sich Gott als Glutofen oder als Feuersäule, die aus einem Glutofen steigt, manifestiert:

2. Mose 19
18 Aber der ganze Berg Sinai rauchte, weil der HERR im Feuer auf ihn herabstieg. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig.

2. Mose 13
21 Und der HERR zog vor ihnen her, am Tag in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie bei Tag und bei Nacht ziehen konnten. 22 Die Wolkensäule wich nie von dem Volk bei Tag, noch die Feuersäule bei Nacht.

Die Feuerfackel ist Jesus

Verschiedene Bibelstellen belegen, dass Jesus diese Feuerfackel ist.

Johannes 8, 12
Wieder nun redete Jesus zu ihnen und sprach: «Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis gehen,

Das Wort Licht im Urtext kann auch Fackel bedeuten.

Psalm 119, 105
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.

Sprüche 6, 23
Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ist ein Licht; Unterweisung und Ermahnung sind ein Weg des Lebens,

Johannes 1, 14
Und das Wort wurde Fleisch und wohnte |vorübergehend|16 in unserer Mitte. Und wir sahen |und schauten| seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit wie des einziggeborenen |Sohnes| beim Vater, voller Gnade und Wahrheit

Der Bund mit Abram wurde also von Gott mit Jesus geschlossen. Abram wurde darum nur durch Glauben an diesem Bund teilhaftig.

Der Name wird geändert

Zur Zeit des Bundesschlusses hiess Abraham noch Abram. Später erhielt er seinen neuen Namen Abraham (wie aus Sarai Sarah wurde). Das »H« in seinem Namen geht auf HaSchem, den Namen Gottes, zurück. Ein neuer Name gehört auch zu einem Bund.

Der neue Bund

Es gibt noch einen Bund. Den Bund mit Moses überspringen wir. Paulus schrieb dazu:

Römer 5, 20
Das Gesetz aber kam wie nebenbei herein, damit die Übertretung zunehme; aber wo die Sünde überfließend geworden ist, ist die Gnade in einem noch weit höheren Maße da…

Es geht um den neuen Bund. Auch dieser wurde zwischen Gott und Jesus geschlossen. Die folgenden Schriftstellen sollen das beweisen.

Jeremia 31
31 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; 32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloss an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der HERR. 33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein; 34 und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: »Erkenne den HERRN!« Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der HERR; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken!

Jeremia spricht von einem neuen Bund, den Gott mit dem Haus Israel schliessen werde. Dieser Bund wurde bei der Kreuzigung und Auferstehung von Jesus geschlossen. Mit Israel wird hier Jesus gemeint. Die folgenden Bibelstellen sollen das belegen.

2.Mose 4
22 Und du sollst zum Pharao sagen: So spricht der HERR: »Israel ist mein erstgeborener Sohn; 23 darum sage ich dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mir dient; wenn du dich aber weigern wirst, ihn ziehen zu lassen, siehe, so werde ich deinen eigenen erstgeborenen Sohn umbringen!«

Als Mose vor den Pharao treten musste, redet Gott zu ihm über Israel als erstgeborener Sohn. Jakob, der später auch Israel hiess, kann nicht Gottes erstgeborener Sohn sein. Darum ist diese Bibelstelle ein Hinweis auf Jesus. Hosea verdeutlicht diese Aussage:

Hosea 11, 1
Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.

Matthäus bezieht sich dann bei seiner Erzählung der Flucht nach Ägypten auf diese Stelle in Hosea und macht klar, dass der erwähnte Israel Jesus sein muss:

Matthäus 2
14 Er aber stand auf, nahm das Kind und seine Mutter des Nachts und floh nach Ägypten. 15 Und er war dort bis zum Abscheiden des Herodes, damit das erfüllt würde, was gesprochen ist vom Herrn durch den Propheten, der sagt: «Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.»

Der neue Bund kann nicht gebrochen werden, weil er zwischen Gott und Jesus geschlossen wurden. Beide sind treu und leben ewig. Gott und Jesus garantieren mit ihrer ganzen Person, dass der Bund niemals gebrochen wird. Da wir kein Bündnispartner sind, können wir auch nicht durch unsere Taten den Bund brechen. Wir können wie Abram nur durch unseren Glauben an diesem Bund Anteil haben.

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Die Stiftshütte in der Bibel

Die Stiftshütte ist nicht bloss ein Bauwerk, sondern sie beinhaltet sehr viel Symbolik. Dieser Beitrag beleuchtet die verschiedenen Symbole.

Gott mit uns

In den Kapiteln 25 bis 31 des zweiten Buch Mose erhalten wir einen detaillierten Bericht über die Stiftshütte. Die Stiftshütte ist ein sehr gutes Bild für Christus und unseren Zugang zu Gott. Jeder Bestandteil der Stiftshütte weist auf Jesus Christus hin. Gott beauftragte Moses zur Errichtung der Stiftshütte mit der Absicht damit Er in der Mitte seines Volkes wohnen konnte (2. Mose 25, 8). Die Stiftshütte kam auch im Zentrum des Lagers der Israeliten zu stehen. Rund um die Stiftshütte lagerte sich das Volk Israel nach Stämmen geordnet. Einen Namen, den Jesus von Jesaja erhielt war Immanuel: Gott mit uns (Jes 7, 14). Schon hier sehen wir, dass Gott die Nähe zu den Menschen gesucht hat.

Der Vorhof der Stiftshütte

Die Stiftshütte war von einem Vorhof umgeben, der wiederum durch einen Umhang vom übrigen Lager der Israeliten abgetrennt war. Die Abmessungen waren 100 auf 50 Ellen. An der Ostseite war der einzige Zugang zum Vorhof. Der Zugang wurde von einem Vorhang bedeckt, der aus blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus bestand. In diesen Vorhof hatte jedermann zutritt. Dieses Tor weist auf Christus hin, der der einzige Weg zu Gott ist. Nach diesem Tor traf man auf den bronzenen Altar.

Der bronzene Altar

Auf diesem Altar wurden die Opfer dargebracht. Er wurde auch Altar der Brandopfer genannt. An diesem Altar kam niemand vorbei, der sich Gott nähern wollte. Nicht die Einhaltung der Zehn Gebote erlaubten die Annäherung an Gott, sondern den stellvertretenden Opfertod eines Tieres. Im Glauben legten die Israeliten die Hand auf den Kopf des Opfertieres und übertrugen so die Sünden auf das Tier. Das Blut des Opfertieres bedeckte nur die Sünden des betreffenden Menschen und blieben auch zugedeckt bis Gott kam und sie durch Jesus Christus vollständig wegnahm.

Daher symbolisiert der bronzene Altar auch das Kreuz von Jesus. Jesus selbst wurde das perfekte Opferlamm genannt. Er, der ohne Sünden war, nahm stellvertretend für uns unsere Sünden auf sich. Diese Sünden sind nicht wie bei einem Tier einfach zugedeckt, sondern weggetan. Sie existieren nicht mehr.

Das bronzene Becken

Hinter dem bronzenen Altar stand das bronzene Becken, das mit Wasser gefüllt war. Aaron und seine Söhne mussten sich dort vollständig waschen (2. Mose 29, 4). Danach genügte das Waschen von Hände und Füssen, bevor sie in die Stiftshütte gingen (2. Mose 30, 20 -21). Das Becken bestand aus poliertem Bronze. Es ist das gleiche Material, dass die damaligen Frauen als Spiegel benutzten. Wenn sich die Priester dem Becken näherten und ihr Spiegelbild sahen, wussten sie wo sie schmutzig waren. Das Wasser im Becken diente dann zur Reinigung.

Waschungen

Nach dem Altar musste der ganze Mensch gewaschen werden. Es ist ein Symbol der Wiedergeburt:

Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesum Christum, unseren Heiland, auf dass wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, Erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens. (Titus 3, 4 – 7)

Durch unser alltägliches Leben kann es vorkommen, dass wir sündigen. Deshalb müssen Hände und Füsse am Becken gereinigt werden. Hände und Füsse repräsentieren unsere Taten. Wir müssen nicht zum Altar zurück, da das Opfer ein für alle Mal für unsere Sünden geopfert wurde. Unser gerechter Stand vor Gott bleibt bestehen, doch durch unsere Sünden kann die Gemeinschaft mit Gott gebrochen werden. Auch die komplette Waschung ist nicht mehr nötig, da nicht mehr der ganze Mensch beschmutzt wurde. Deshalb müssen wir nicht zurück zum Altar. sondern müssen zum bronzenen Becken gehen.

Das Wort Gottes

Die Bibel, das Wort Gottes, wird auch als Spiegel verglichen (siehe Jak. 1, 23). Wenn wir im Wort Gottes lesen, dann halten wir ein Spiegel vor unser Gesicht und können erkennen, wo wir falsch liegen. Gleichzeitig ist das Wort Gottes auch das Wasser, das uns reinigt:

… auf dass er sie heiligte, sie reinigend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort (Eph 5, 26)

Das Becken weist auf das Leben, das wir durch Jesus Christus erhalten. Jesus wird das Wort genannt, das unter uns wohnte (Joh. 1, 14), und in diesem Wort war Leben (Joh. 1, 4). Jesus erklärte Nikodemus um was es bei der Neugeburt ging:

Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand aus Wasser und Geist geboren werde, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen. Was aus dem Fleische geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren ist, ist Geist. Verwundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsset von neuem {O. von oben her} geboren werden. (Joh. 3, 5 – 7)

Das Zelt

Als nächstes kommt das eigentliche Zelt der Begegnung. Die Stiftshütte bestand aus zwei Lagen. Die äussere sichtbare Lage wurde aus Dachsfellen gemacht. Die Felle hatten eine düstere und unattraktive gräuliche Farbe. Darunter befand sich eine Lage aus rotgefärbten Widderfellen (2. Mose 26, 14). Für einen Aussenstehenden hatte dieses Zelt keinen Reiz. Wie ist die Parallele zu Jesus naheliegend. Ein Aussenstehender findet bei blossem Betrachten von Jesus nichts attraktives. Erst das Betreten des Zeltes offenbart den grossen Reichtum. Darum müssen wir als Christen, als jene Personen, die den Reichtum in Jesus Christus kennen, dies den Menschen bekannt machen.

Als Jesus auf diese Erde kam beschrieb es Johannes mit den Worten zelten oder Zelt aufschlagen (Joh. 1, 14). So die Bedeutung des griechischen Wortes für wohnen im Urtext. Nachdem die Israeliten für Hunderte von Jahren dieses Bild des Zeltes der Begegnung hatten, kam das wahre Zelt, in dem Gottes Herrlichkeit war, auf die Erde und lebte unter uns. Äusserlich gesehen hatte sich Jesus nicht von anderen Menschen unterschieden. Einen grossen Teil seines Lebens arbeitete er als Zimmermann. Er lebte und arbeitete in Nazareth. Die Menschen der damaligen Zeit hatten ein Sprichwort, dass nichts Gutes aus Nazareth komme.

Das Innere der Stiftshütte

Um in das Innere des Zeltes zu gelangen musste man durch einen Vorhang, der aus blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus (=Leinen) bestand.

Das Innere des Zeltes bestand aus zwei Teilen. Im vorderen Teil befand sich der goldene Leuchter, die Schaubrote und ein Räucheraltar. Durch einen Vorhang wurde das Allerheiligste vom vorderen Teil getrennt. Im Allerheiligsten befand sich die Bundeslade mit den Steintafeln, die die 10 Gebote enthielten.

Der goldene Leuchter

Der goldene Leuchter wurde aus einer Masse Gold geformt. In 2. Mose 25 finden wir eine detaillierte Beschreibung des Leuchters:

Und du sollst einen Leuchter von reinem Golde machen; in getriebener Arbeit soll der Leuchter gemacht werden, sein Fuss und sein Schaft; seine Kelche, seine Knäufe und seine Blumen sollen aus ihm {d.h. aus einem Stück mit ihm} sein. Und sechs Arme sollen von seinen Seiten ausgehen: drei Arme des Leuchters aus seiner einen Seite und drei Arme des Leuchters aus seiner anderen Seite. Drei Kelche, mandelblütenförmig, an dem einen Arme: Knauf und Blume; und drei Kelche, mandelblütenförmig, an dem anderen Arme: Knauf und Blume; also für die sechs Arme, die von dem Leuchter ausgehen. Und an dem Leuchter {d.h. dem Schafte} vier Kelche, mandelblütenförmig: seine Knäufe und seine Blumen; und zwar ein Knauf unter zwei Armen aus ihm, und wieder ein Knauf unter zwei Armen aus ihm, und wieder ein Knauf unter zwei Armen aus ihm, für die sechs Arme, die von dem Leuchter ausgehen. Ihre Knäufe und ihre Arme sollen aus ihm {d.h. aus einem Stück mit ihm} sein; der ganze Leuchter eine getriebene Arbeit, von reinem Golde. Und du sollst seine sieben Lampen machen; und man soll seine Lampen anzünden, {Eig. aufsteigen lassen; dasselbe Wort, welches für das Opfern der Brandopfer gebraucht wird} so dass sie gerade vor ihm hin scheinen; {Eig. so dass eine jede gerade vor ihm hin scheine} und seine Lichtschneuzen und seine Löschnäpfe von reinem Golde. Aus einem Talent reinen Goldes soll man ihn machen mit allen diesen Geräten. Und sieh zu, dass du sie nach ihrem Muster machest, welches dir auf dem Berge gezeigt worden ist. (2. Mose 25, 31 -40)

Vom goldenen Leuchter können wir viel lernen: Gold steht für die Gottheit. Der Leuchter selbst steht für Gott den Vater. Der zentrale Schaft repräsentiert Gott den Sohn und das Öl symbolisiert Gott den Heiligen Geist. Die sechs Arme, die vom Schaft ausgehen, repräsentieren die Gemeinden, die durch den Heiligen Geist gespiesen werden. Die sechs Arme gaben nicht einfach nur Licht, sondern waren auch so angeordnet, dass sie den zentralen Schaft, Jesus, beleuchteten.

Wie schon gesagt sind zentraler Schaft und die sechs Arme aus einem Stück Gold geschaffen. Jeder der sechs Arme wird von der Mitte her mit Öl versorgt. Erinnert uns das nicht an das Gleichnis von Jesus, in dem er sagte, dass er der Weinstock und wir die Reben sind. Wir müssen fest mit ihm verbunden sein, damit der Lebenssaft in uns hinein fliessen kann.

Jesus hat uns auch gesagt, dass wir das Licht der Welt sind (Mt. 5, 14). Nicht nur geben wir Licht in diese dunkle Welt ab, sondern mit unserem Leben werfen wir auch Licht auf Jesus und verherrlichen ihn damit.

Schaubrote

Auf der gegenüberliegenden Seite finden wir den Tisch mit den Schaubroten. Für jeden Stamm lag ein Brot auf dem Tisch, darum repräsentieren die Brote die ganze Nation, die in einem Bund mit Gott steht. Jeden Sabbat assen die Priester die alten Brote und tranken vom Wein, der neben den Broten stand. Brot und Wein wurden darauf ersetzt. Der Tisch mit den Schaubroten weist auf das Abendmahl hin, das wir zur Erinnerung nehmen sollen. Wir gedenken damit, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist, was mit dem bronzenen Altar symbolisiert wurde. Da Jesus das perfekte Opfer dargebracht hat, brauchen wir keine Tiere mehr zu opfern. An die Stelle des Opfers kommen Brot und Wein, die das Leben (Leib und Blut) von Jesus symbolisieren.

Das Allerheiligste

Das Zelt wurde durch einen Vorhang zwischen Heiligtum und Allerheiligsten getrennt. Vor diesem Vorhang kam ein kleiner Räucheraltar zu stehen (2. Mose 30, 1 – 10). Zweimal am Tag, am Morgen und am Abend, musste Aaron gutes Räucherwerk darauf verbrennen. Einmal im Jahr am Versöhnungstag besprenkelte der Hohepriester die Hörner des Räucheraltars mit dem Blut des Sühnopfers. Danach konnte der Hohepriester mit Blut und Räucherwerk ins Allerheiligste gehen. Der Vorhang verdeckte Gottes Gegenwart damit niemand Ihm nähern konnte. Weil das Opfer noch nicht vollständig war, war auch der Zugang zu Gottes Gegenwart versperrt. Das Opfer deckte nur die Sünden zu und musste jedes Jahr wiederholt werden. Erst das Opfer von Jesus radierte die Sünden komplett aus.

Räucherwerk

Räucherwerk ist ein Symbol für Gebet. Es sind dies unsere Gebete, aber auch diejenigen des Hohenpriesters. Seit Jesu Tod und Auferstehung ist Jesus unser Hohenpriester und Er bringt Gebete in unserem Namen dar.
Der Vorhang zwischen Heiligtum und Allerheiligsten ist so gewoben worden, dass wenn je zwei Ochsen auf jeder Seite angebunden wurden und sich voneinander wegbewegten den Vorhang nicht zerreissen konnten. Der Vorhang verdeckte die Herrlichkeit Gottes. So verdeckte auch die menschliche Gestalt von Jesus die Herrlichkeit Gottes, die in ihm war. Als Jesus am Kreuz starb zerriss der Vorhang im Tempel von oben nach unten. Der Vorhang wurde nicht mehr gebraucht, da Jesus das perfekte Opfer darbrachte. Durch das Blut Jesu haben wir den Zugang zu Gottes Thronraum.

Die Bundeslade

Im Allerheiligsten befand sich die Bundeslade. In der Bundeslade waren Aarons Stab, ein Krug mit Manna und die Steintafeln mit den Zehn Geboten. Die Bundeslade war mit einem goldenen Deckel versehen, der auch Gnadenstuhl genannt wird. Das griechische Wort für Gnadenstuhl bedeutet auch Besänftigung: durch ein Opfer wird der Zorn Gottes abgewendet. Das hebräische Wort leitet sich von einem Zeitwort ab, deren ursprüngliche Bedeutung „zudecken“ war, aber auch „sühnen oder vergeben“ bedeutet. Nur das Blut gibt den Nachweis, dass ein Opfer dargebracht wurde. Daher musste der Hohepriester im Allerheiligsten den Gnadenthron mit Blut besprengen. Bei der Auferstehung Jesu präsentierte Jesus sein Blut vor Gott.

Ewige Bedeutung der Stiftshütte

Anhand der Stiftshütte sehen wir, dass Gott Alles gemacht hat, damit die Menschen sich mit Gott versöhnen konnte. Es gäbe noch viel über die Stiftshütte und die einzelnen Anweisungen über den Bau zu sagen, dies würde aber den Rahmen dieses Buches sprengen. Was bei der Stiftshütte einen symbolischen Charakter hatte, erhielt in Jesus Christus die Erfüllung. Schon hier sehen wir, dass Gott keine Freude daran hat, wenn Menschen seinen Zorn spüren müssen. Der Gnadenthron kann zum Ort des Gerichts werden, wenn ein Mensch nicht die Vergebung und Versöhnung Gottes annimmt. Nimmt er aber Gottes Angebot an, dann wird dieser Ort für ihn zum Ort der Gnade. Es liegt an uns, die wir Seine Gnade kennen, dass wir andere Menschen auf dieses Versöhnungsangebot hinweisen.

Opfer in der Stiftshütte

In der Stiftshütte wurden täglich Opfer dargebracht. Welche Opfer es sind und was sie bedeuten findest in meinem Beitrag Opfer im Alten Testament.

Quellenangabe Bild: Von Ruk7Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

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Bist Du bereit?

Bist Du bereit? Bereit für was?

Bist Du bereit? Wenn Du dich jetzt fragst wofür, dann ist das eine gute und berechtigte Frage. In der heutigen Zeit können wir bewusst oder unbewusst bereit sein für viele Anlässe oder Dinge. Wir können bereit sein, für die nächste Postsendung, das Erscheinen einer CD eines Stars, die Premiere eines Kinofilms oder Theaterstücks, die Einladung bei Freunden, ein Sportereignis, ein Unterschriftstermin mit einem Star. Diese Liste lässt sich beliebig verlängern und könnte Seiten füllen. Stelle Dir selber einmal die Frage, wofür Du bereit bist oder eben nicht. Wenn Du Dir diese Frage ehrlich beantwortest, dann wirst Du mit Leichtigkeit feststellen, wo Deine Prioritäten liegen. Du kennst sicher aus eigener Erfahrung wie schnell man Pläne umstellen kann, wenn etwas Attraktives lockt oder auf der anderen Seite wie beschäftigt man ist, wenn man etwas ungern macht.

Ein Fest, aber wo sind die Gäste?

Es gibt eine sehr bekannte Geschichte von einem Mann, der reich sein musste und daher sicher auch ein gewisses Ansehen hatte. Dieser Mann organisierte ein grosses Festessen und lud geschätzte Menschen ein. Nun war es soweit. Der grosse Augenblick ist gekommen und das Festessen sollte beginnen, doch es konnte nur beginnen, wenn auch die Gäste da waren. Doch zu seinem grossen Erstaunen fehlten diese. Kein Einziger ist erschienen. Dieser Mann wollte unbedingt mit seinen geladenen Gästen essen, darum schickte er seinen Diener zu den Eingeladenen. Jeder von ihnen hatte eine durchaus verständliche Entschuldigung: Kauf eines Ackers oder von Ochsen oder eine Heirat. Dies berichtet uns die Bibel in Lukas 14, 15-20.

Plan B

Als der Diener zurück kam und seinem Herrn die Entschuldigungen überbrachte wurde er zornig und entschied sich für Plan B:

„Und der Knecht kam und sagte das seinem Herrn wieder. Da ward der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Gehe aus schnell auf die Strassen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knechte: Gehe aus auf die Landstrassen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf dass mein Haus voll werde. Ich sage euch aber, dass der Männer keiner, die geladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.“ (Luk. 14, 21-24)

Der Herr in dieser Geschichte unterliess nichts um den letzten Platz zu füllen. Ich kann mir gut vorstellen, wie weh es ihm tat, als die geladenen Gäste nicht erschienen. Die Gäste hatten die ihnen zuteil gewordene Ehre nicht erwidert und waren mit alltäglichen Dingen beschäftigt. Umso grösser war sicher die Freude bei den Armen, Krüppeln, Lahmen und Blinden, die neben einer willkommenen Abwechslung in ihrem Leben auch die ihnen zuteil gewordene Ehre schätzten.

Wo siehst Du Dich in dieser Geschichte?

Die Geschichte ist ein gutes Gleichnis über die Vereinigung mit Jesus nach unserem Leben hier auf der Erde. Als wiedergeborene Christen sind wir eingeladen, an diesem Festmahl teilzunehmen. Wie wir aus obigem Beispiel sehen, heisst eine Einladung zu haben noch lange nicht, dass wir daran teilnehmen. Das Festmahl findet nicht dann statt, wenn es uns geht, sondern der Termin steht fest und wir müssen sozusagen unseren Alltag so einrichten, dass wir auch der Einladung folge leisten können. Nun, der Termin für dieses Fest ist nicht genau fixiert, dass wir Tag und Stunde nennen können. Mir geht es vielmehr darum, dass Du einen Lebensstil lebst, bei dem Du jederzeit für diese Einladung bereit bist. Wie schnell bekommen alltägliche Belange ein viel zu grosses Gewicht in unserem Leben. Wir sind aufgefordert, unsere Prioritäten im Licht der Bibel richtig zu setzen.

Absenz des Chefs

Nun, wir müssen nicht warten bis wir entschlafen und in den Himmel kommen, um Jesus zu begegnen. Jesus hat uns versprochen, dass Er wieder kommen wird, um Seine Gemeinde, die sich zu diesem Zeitpunkt auf der Erde befindet, abzuholen. Er hat gesagt, dass Er für eine kurze Zeit weg ist und dann wieder kommt. Von Seinem Standpunkt, der Ewigkeit, ist die Zeit seiner Absenz von der Erde eine kurze Zeit, obwohl schon bald 2’000 Jahre vergangen sind. Er hat uns den Auftrag gegeben, während Seiner Abwesenheit die Gute Nachricht bis ans Ende der Welt zu verkünden. Man könnte es in der heutigen Zeit damit vergleichen, dass ein Geschäftsführer in Urlaub oder auf Geschäftsreise geht. Kurz vor dem Weggang geht er zu seinem Chefbuchhalter und beauftragt ihn, ihm bei seiner Rückkehr die Geschäftszahlen des ersten Halbjahres zu präsentieren. Auch in der heutigen Zeit der Computer und von leistungsfähiger Software sind diese Zahlen nicht in Sekunden oder Minuten bereit. Der Buchhalter muss die Daten, die die Software liefert, aufbereiten und so präsentieren, dass sie dem Geschäftsführer von grösstem Nutzen sind. Der Buchhalter hat nun zwei Möglichkeiten zu reagieren, wenn sein Chef weg ist. Er arbeitet so weiter als wäre der Chef nicht weg und stellt die Zahlen zusammen oder er schaltet ein paar Gänge zurück und macht nur das Allernötigste, weil es ja der Chef eh nicht sieht.

Wie reagierst Du?

Du wirst vermutlich genauso wie ich reagieren und dich fragen, was das für ein Buchhalter ist, der nur dann arbeitet, wenn er von höherer Instanz kontrolliert wird. Ein Buchhalter jedoch, der unabhängig von der Situation gleich gut arbeitet, ist ein Vorbild. Was möchte ich nun mit diesem Beispiel zeigen? Der Geschäftsführer, der abwesend ist, ist Jesus und Er hat uns, im Beispiel durch den Buchhalter verkörpert, einen Auftrag gegeben, dass Evangelium zu verkünden und Sein Reich auf Erden zu bauen bis dass Er kommt. Wenn ich den Leib Christi als Ganzes auf dieser Erde anschaue, dann „geniesst“ er die Abwesenheit von Jesus und bleibt schön auf Sparflamme. Welche Art „Buchhalter“ bist Du? Ich möchte Dich in keiner Weise schlecht machen, sondern Dir einen Spiegel vorhalten. Du entscheidest, was Du mit dem Anblick machst.

Du hast Gaben und eine Berufung

Ich glaube, dass wir die Wiederkunft Jesu in unserer Zeit erleben werden. Wenn dem so ist, dann hat dies Konsequenzen für mein Leben und Dein Leben, hier und heute und nicht irgendwann in der Zukunft. Die Zeichen, die vor dem Kommen Jesu geschehen sollen und in der Bibel aufgeschrieben sind, häufen sich in unserer Zeit markant. Prophezeiung um Prophezeiung der Bibel gehen in Erfüllung. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, wird es erkennen und muss zugeben, dass Jesus bald kommen wird. Bist Du bereit auf das Wiederkommen von Jesus? Würde Er morgen wiederkommen, was für ein Gefühl hättest Du dabei? Es ist noch nicht zu spät, doch lass Dich nicht vom Zeitfaktor beeinflussen. Gott hat Dir eine bestimmte Berufung und Gaben gegeben. Je schneller Du Deine Gaben für Gott einsetzst, desto schneller hast Du auch ein erfülltes Leben. Wenn Du im Werk des Herrn arbeitest, dann wird es Dich mit grosser Freude erfüllen, wenn der Meister wieder auf die Erde kommt. Aus Gottes Sicht ist der Leib Christi nicht bereit auf die Wiederkunft von Jesus. Doch es liegt Ihm alles daran, dass der Leib Christi vorbereitet ist. Dieser Beitrag kann ein Anstoss in Deinem Leben sein. Rede mit Gott über Deine Situation und Er wird Dir persönlich zeigen, wie es weiter gehen soll.

Zum Abschluss möchte ich Dir noch eine Bibelstelle mitgeben, die ich kürzlich gelesen habe:

Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass, wenn es offenbar werden wird, wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, gleichwie er rein ist. (1. Joh. 3, 2 – 3)

 

 

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Jesus kommt wieder!

Eine Tatsache

Den Titel zum aktuellen Beitrag habe ich bewusst mit einem Ausrufezeichen geschrieben, weil es keine Frage ist, ob Jesus wiederkommen würde, sondern es ist eine Tatsache, dass Er kommt.

Wenn Sie die Bibel als Grundlage zu Ihrem Leben gemacht haben, dann haben Sie auch die Gewissheit, dass Jesus wiederkommen wird. Es gibt sehr viele Bibelstellen, die das bekräftigen. Zum Beispiel schreibt der Verfasser des Hebräerbriefes über die Wiederkunft Jesu:

Denn „noch über eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und nicht verziehen. Der Gerechte aber wird des Glaubens leben. Wer aber weichen wird, an dem wird meine Seele kein Gefallen haben.“ (Hebr. 10, 37-38)

Diese Stelle zeigt uns, dass es (aus Gottes Sicht) eine kleine Weile dauert von der Auferstehung bis zur Wiederkunft Jesu. Wie lange ist diese „kleine Weile“? Wir wissen es nicht, aber der Hebräerbrief sagt auch, dass wir aus Glauben leben sollen. Glauben bedeutet, dass wir Jesus oder Gott vertrauen, dass wir ein offenes Ohr und offene Augen für Gott und Sein Königreich haben. Er will zu uns reden, nicht nur was unser persönliches Leben angeht, sondern auch was die Wiederkunft Seines Sohnes angeht. Ich meine damit nicht Prophezeiungen, die die ganze Gemeinde angeht, sondern Er redet zu uns Dinge für unser ganz persönliches Leben in Bezug auf die Wiederkunft von Jesus.

Glaube und Wiederkunft

In Lukas 18, 8 stellte Jesus die folgende Frage:

„Ich sage euch: Er wird sie erretten in einer Kürze. Doch wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst du, dass er auch werde Glauben finden auf Erden?“

Wenn Jesus wieder kommt, wird Er Glaube auf Erden finden? Wenn wir auf Ihn hören und Schritt für Schritt vorwärts gehen, dann werden wir auf Seine Wiederkunft vorbereitet und unser Glaube wird zunehmen. Nicht nur das, auch wird unser Glaube andere Menschen anstecken, dass sie auch diesen Glauben haben wollen.

Ich höre jetzt schon das Gegenargument in meinen Ohren: „Jesus hat schon so lange auf sich warten lassen, es wird bestimmt noch lange gehen bis Er wiederkommt.“ Bist Du dir so sicher? Menschlich gesehen mag das ein gutes Argument sein. In diesem Fall ist nicht Vernunft gefragt, weil wir das Datum von Jesu Wiederkunft aus der Bibel nicht errechnen können. Das Buch der Offenbarung ist das Buch über die letzten Dinge. Auffällig ist die Redewendung:

„Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“ (Offb. 2, 7)

Wir werden aufgefordert, dass zu hören, was der Geist der Gemeinde (jedem wiedergeborenen Christen) sagen will. Matthäus 4, 4 sagt:

„Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Worte, das durch den Mund Gottes ausgeht.“

Diese Aussage hatte immer seine Gültigkeit, doch ich glaube, dass gerade in der heutigen Zeit der sozialen Unruhe es auch lebenswichtig ist, dass wir Gottes Stimme hören und gehorchen. Gott möchte, dass wir Leben haben. Seine Worte sind Leben für uns.

Leben wir in der Endzeit?

Es gibt so viele Hinweise, dass wir in der Endzeit leben. Viele Prophezeiungen für Israel sind erfüllt worden, einige sind sich vor unseren Augen zu erfüllen und es werden noch einige erfüllt werden. Vom menschlichen Verstand her kann man kalkulieren, dass es noch viele Jahre dauern wird bis sich diese Prophezeiungen erfüllen werden. Als Jugendlicher habe ich nie an die Wiedervereinigung der beiden Deutschlands geglaubt. Als aber die Berliner Mauer fiel, wurde die Wiedervereinigung in einem rasanten Tempo vorangetrieben und auch realisiert. Für mich war dies ein Zeichen, dass Dinge in der heutigen Zeit in einer kürzeren Zeit zustande kommen als früher. Die Anschläge vom 11. September haben die Welt in einem Tag verändert. Wir können nicht auf die Erfahrung der Geschichte zurückgreifen, um die Zeitdauer für ein Ereignis von globalem Ausmass zu kalkulieren bis es Wirklichkeit wird. Es gibt viele Bibelstellen, die auf die Endzeit hindeuten, ich möchte aber nur eine aufführen (die Erklärungen in Klammern sind einem Griechisch-Deutsch-Lexikon entnommen):

23:  Weh aber den Schwangern und Säugerinnen in jenen Tagen! Denn es wird grosse Not auf Erden sein und ein Zorn über dies Volk, 24:  und sie werden fallen durch des Schwertes Schärfe und gefangen geführt werden unter alle Völker; und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis dass der Heiden Zeit erfüllt wird. 25:  Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen; und auf Erden wird den Leuten bange (Angst, Beklemmung, Sorge, Beengung des Herzens aufgrund von Angstzuständen) sein, und sie werden zagen (der Zustand von jemandem, der völlig perplex ist, die Verlegenheit; auch: die Angst oder Ängstlichkeit; der Mangel, Ausweglosigkeit, Hilflosigkeit), und das Meer (bildlich für Nationen) und die Wasserwogen (Erschütterung) werden brausen, 26: und die Menschen werden verschmachten (die Besinnung verlieren aus Furcht und Schrecken), vor Furcht (aus dem griechischen Wort leitet sich unser Wort Phobie ab) und vor Warten (besorgniserfüllte Erwartung) der Dinge, die kommen sollen auf Erden; denn auch der Himmel Kräfte werden sich bewegen (erschüttern). 27:  Und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in der Wolke mit grosser Kraft und Herrlichkeit. 28:  Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure Häupter, darum dass sich eure Erlösung naht. (Lukas 21, 23 – 28)

Ist das nicht eine gute Beschreibung der Situation, in der die Welt heute ist. Wir sind nicht aufgefordert, mit der Welt die Angst und Sorgen zu teilen, sondern im Glauben auf den Herrn schauen. Wenn wir auf den Herrn hören, dann wissen wir, was wir tun sollen und wir können den Menschen Rat geben. Die Bibel ermutigt uns auch, geduldig zu sein, wenn die Wiederkunft Jesu nicht unseren Zeitvorstellungen entspricht:

Die Weissagung wird ja noch erfüllt werden zu seiner Zeit und wird endlich frei an den Tag kommen und nicht ausbleiben. Ob sie aber verzieht, so harre ihrer: sie wird gewiss kommen und nicht verziehen. (Habakuk 2, 3)

So seid nun geduldig, liebe Brüder, bis auf die Zukunft des HERRN. Siehe, ein Ackermann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und ist geduldig darüber, bis sie empfange den Frühregen und den Spätregen. Seid ihr auch geduldig und stärket eure Herzen; denn die Zukunft des HERRN ist nahe. (Jakobus 5, 7-8)

Der zweitletzte Vers der Bibel steht in Offenbarung 22, 20:

„Es spricht, der solches bezeugt: Ja, ich komme bald. Amen, ja komm, HERR Jesu!“

Ich finde es interessant, dass die Bibel so aufhört. Jesus möchte uns damit sagen, dass wir unser Leben auf Seine Wiederkunft ausrichten. Kürzlich habe ich ein Lied mit folgenden Worten gehört: „Wenn du glaubst, dass Jesus morgen wiederkommt, dann lebe so als würde Er heute kommen.“ Hat diese Sichtweise nicht eine Auswirkung auf unser heutiges Leben? Findet Jesus bei Dir Glauben, wenn Er wiederkommt? Ich wünsche mir das für Dich!

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