Was ist die gute Nachricht?

Ich habe Ihnen eine gute Nachricht: das Evangelium ist eine gute Nachricht! In einem griechischen Lexikon steht unter anderem folgende Definition für Evangelium: die Proklamation der Gnade Gottes, die sich in Christus manifestiert hatte und versprochen wurde. Oft evangelisieren Christen mit Drohungen der Strafe Gottes und der Hölle. Ist das für Dich oder die Welt eine gute Botschaft? Wenn Du ganz ehrlich bist, gehst Du mit mir einig, dass es keine gute Botschaft ist. Als ich in der Bibel das Wort Evangelium nachschlug, fiel mir die durchwegs positive Formulierung auf. Sieh selbst!

Das Markusevangelium fängt etwa so an:

Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes (Mk 1, 1)

Wenn wir das Evangelium verkünden, sei es in einem Einzelgespräch oder auf der Strasse, dann sollen wir das Evangelium von Jesus Christus verkünden. Jesus wurde mit einem Spektakel angekündigt. In der Nacht wurde es hell und den Hirten erschienen Engel. Einer von ihnen machte eine wichtige Aussage:

Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige {W. evangelisiere, frohbotschafte} euch grosse Freude, die für das ganze Volk sein wird (Lk 2, 10)

Die Ankunft von Jesus war ein freudiges Ereignis. Nicht nur für die Menschheit, sondern auch für Gott. Endlich kam sein Plan zustande, dass die Menschen mit Ihm versöhnt werden konnten. Jesus lebte ein Leben ohne Sünde, obwohl Er so wie wir versucht wurde. Er ging ans Kreuz und nahm unsere Sünden und Krankheiten auf sich. Er starb und auferstand und präsentierte sich Gott als perfektes Sündopfer. Jesu Opfertod brachte die Versöhnung zwischen Gott und den Menschen:

Aber das alles von Gott, der uns mit ihm selber versöhnt hat durch Jesum Christum und das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt. Denn Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott vermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott. (2 Kor 5, 18 – 20)

Was ist nun die gute Nachricht für die Menschheit? Gott hat für alle Zeit das Sündenproblem beseitigt. Er hat Versöhnung geschaffen, Er rechnet uns die Sünden nicht mehr an. Geschah es für unser Leben automatisch. Nein. Wir mussten dieses Angebot von Gott für uns selbst akzeptieren. Weiss die Welt von diesem Angebot? Wenn nicht, dann sind wir aufgefordert, ihnen dieses Angebot bekannt zu machen. Dabei müssen wir mit Weisheit vorgehen, denn es ist wichtig, dass wir die ganze Botschaft rüberbringen können. Wenn Sie sofort über die Hölle sprechen, dann wird das Gespräch innerhalb der nächsten Sekunden beendet sein. Wenn wir aber versuchen, den Menschen dort abzuholen, wo er gerade ist, dann schätzt er unsere Aufmerksamkeit und bleibt offen, wenn wir ihm das Evangelium predigen werden.

Ein anderes Wort steht auch im Zusammenhang mit Evangelisation: Frieden.

Das Wort, welches er den Söhnen Israels gesandt hat, Frieden verkündigend {W. Frieden evangelisierend} durch Jesum Christum, dieser ist aller {O. von allem} Herr (Apg 10, 36)

Und er kam und verkündigte {W. evangelisierte} Frieden, euch, den Fernen, und Frieden den Nahen. (Eph 2,17)

Frieden ist nicht einfach ein Nebeneffekt der Evangelisation, sondern wir sollen Frieden verkündigen. Es geht um den Frieden mit Gott, aber auch, dass eine Person Frieden in seinem persönlichen Leben hat. Bei den Juden hat das Wort Frieden eine ganzheitliche Bedeutung. Es umfasst alle Bereiche des Lebens. Jesus ist gekommen, damit wir in jedem Bereich unseres Lebens Frieden haben.

Evangelisation und Gnade gehen auch Hand in Hand:

Aber ich nehme keine Rücksicht auf mein Leben, als teuer für mich selbst, auf dass ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium der Gnade Gottes. (Apg 20, 24)

Wenn wir bei Menschen Zeugnis ablegen, dann darf der Aspekt der Gnade Gottes auf keinen Fall zu kurz kommen. Wenn wir evangelisieren, dann gehen wir die ganze Sache positiv an. Schliesslich führt die Güte Gottes den Menschen zur Umkehr. Die Drohung mit Gericht und Hölle verschliesst einen Menschen oder lässt ihn gegen Gott rebellieren. Trotzdem darf kein Evangelium ohne Busse gepredigt werden. Nicht Furcht soll die Menschen zur Busse leiten, sondern Gottes übergrosse Gnade:

und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Busse und glaubet an das Evangelium. (Mk 1, 15)

Als Christen sind wir Zeugen und legen demnach Zeugnis ab. Ein Zeuge ist jemand, der etwas gesehen, gehört und erlebt hat. Er ist aber auch jemand, der einen Beweis erbringen kann. Wenn wir die gute Nachricht verkündigen, dann müssen wir auch den Beweis liefern können, dass das Gesagte auch stimmt. Eine Möglichkeit ist die Krankenheilung:

Sie gingen aber aus und durchzogen die Dörfer nacheinander, indem sie das Evangelium verkündigten und überall heilten. (Lk 9, 6)

Auch alle anderen Gaben des Heiligen Geistes können den Menschen zeigen, dass Gott am Werk ist. Wir evangelisieren nicht für Gott, sondern mit Gott. Dabei müssen wir auf Gott sensibel sein und auf Ihn hören, was bei der angesprochenen Person die richtige Methode ist, damit wir Zugang zu dieser Person bekommen.

Zum Schluss möchte ich noch eine Sammlung von Bibelstellen aufführen, in denen das Wort Evangelium vorkommt. Lassen Sie sich inspirieren:

Mt 24, 14:  Und es wird gepredigt werden das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis über alle Völker, und dann wird das Ende kommen.

Mk 13,10:  Und das Evangelium muss zuvor verkündigt werden unter alle Völker.

Röm 1, 16-17: Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen. Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus Glauben {O. auf dem Grundsatz des Glaubens; so auch nachher} zu Glauben, wie geschrieben steht: „Der Gerechte aber wird aus Glauben leben“.

2 Kor 4, 4:  in welchen der Gott dieser Welt {O. dieses Zeitlaufs} den Sinn {Eig. die Gedanken} der Ungläubigen verblendet hat, damit ihnen nicht ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus, welcher das Bild Gottes ist.

Mt 11, 5:  die Blinden sehen und die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein und die Tauben hören, die Toten stehen auf und den Armen wird das Evangelium gepredigt;

Lk 4, 18-19:  „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Befreiung auszurufen und Blinden das Gesicht, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen das angenehme {O. wohlgefällige} Jahr des Herrn“. {Jes. 61,1-2}

Lk 8, 1:  Und es begab sich darnach, dass er reiste durch Städte und Märkte und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes; und die Zwölf mit ihm,

Apg 5, 42: und jeden Tag, in dem Tempel und in den Häusern, hörten sie nicht auf, zu lehren und Jesum als den Christus zu verkündigen. {W. zu evangelisieren}

Apg 14, 15: und sprachen: Männer, warum tut ihr dieses? Auch wir sind Menschen von gleichen Empfindungen wie ihr und verkündigen {W. evangelisieren} euch, dass ihr euch von diesen nichtigen Götzen bekehren sollt zu dem lebendigen Gott, welcher den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat und alles, was in ihnen ist;

1 Thes 1, 5:  dass unser Evangelium ist bei euch gewesen nicht allein im Wort, sondern auch in der Kraft und in dem heiligen Geist und in grosser Gewissheit; wie ihr denn wisset, welcherlei wir gewesen sind unter euch um euretwillen;

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Das Sündenproblem der Menschen ist gelöst!

In einem anderen Beitrag habe ich über die Gute Nachricht geschrieben. Ich möchte dort weitermachen, weil es noch so viel zu schreiben gibt. In der Vergangenheit und zum Teil auch heute noch machen Christen bei der Verkündigung des Evangeliums grundlegende Fehler. Sie ziehen mit den grössten Horrorgeschichten über das Gericht Gottes und die Hölle über unsere Zeitgenossen her. Dabei ist das Sündenproblem der Menschen gelöst. Ein Fahrlehrer macht seinem Fahrschüler das Autofahren auch nicht attraktiv, indem er von Bussen, Fahrausweisentzug oder sogar Gefängnisstrafe erzählt oder gar damit droht. Nein, er zeigt dem Schüler alles, was es braucht um den Fahrausweis zu erlangen. Was der Schüler dann damit macht, ist eine andere Sache. Es liegt in seiner Verantwortung, ob es zu irgendeiner Strafe kommt.

Kein Mensch soll in die Hölle

Gott ist überhaupt nicht daran interessiert, auch nur einen einzigen Menschen in die Hölle zu schicken. Vielleicht ist Dir bekannt, dass wir im Gnadenzeitalter leben. Nicht nur wir Christen können davon profitieren, sondern die Welt auch.

Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe (Joh. 3, 16).

Wie wir aus diesem Vers sehen, erstreckt sich die Liebe Gottes nicht nur auf die Christen, sondern auf die ganze Welt. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, ewiges Leben zu haben. Gottes Motivation ist Liebe und nicht Gericht. Wie war es bei Dir  als Du eine Beziehung zu Jesus anfingst. Was hat Dich dazu getrieben? Bei mir war es eindeutig die Liebe.

Das Sündenproblem ist gelöst. Die Sünden sind getilgt

Viele Christen sehen in einem Nichtchristen den grossen Sünder, der raucht, säuft, lügt, tötet, Ehebruch begeht und was es sonst noch für grosse Sünden gibt. Diese Christen halten ihm bewusst oder unbewusst diese Sünden vor. Kolosser 2, 14 sagt uns aber, dass das ganze Sündenregister oder wie es hier heisst die entgegenstehende Handschrift ans Kreuz genagelt wurde.

Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. (Kol 2, 14)

Für wen hat es Gültigkeit?

Gilt das nur für mich oder für Dich, weil wir Christen sind? Jesus ging für die Schulden jedes Menschen ans Kreuz, ob vor seiner Zeit, zu seiner Zeit oder in der Zukunft. Trotzdem gibt es die Allversöhnung nicht. Die Bibel redet von einer Strafe:

Und wenn derselbe (= der Tröster, der Heilige Geist) kommt, wird er die Welt strafen um die Sünde und um die Gerechtigkeit und um das Gericht: um die Sünde, dass sie nicht glauben an mich; um die Gerechtigkeit aber, dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht sehet; um das Gericht, dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist. (Joh. 16, 8 – 11)

Nur eine Sünde steht zwischen Gott und den Menschen

Ist Dir aufgefallen, dass die Sünde in der Einzahl steht. Nicht viele einzelne Sünden stehen zwischen dem Sünder und Gott, sondern eine einzelne, nämlich, dass er nicht an Jesus glaubt.

Wie bringen wir einen Menschen zum Glauben?

Denn es sagt die Schrift: Ein jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden. Denn es ist kein Unterschied des Juden und des Griechen; denn es ist eben der Herr aller, der reich ist gegen alle, die ihn anrufen. Denn ein jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird selig (gerettet) werden. Wie werden sie nun anrufen, an den sie nicht gläubig geworden sind? Wie werden sie aber gläubig werden, den sie nicht gehört haben? Wie werden sie aber hören ohne Prediger? Wie werden sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie geschrieben steht: Wie lieblich sind die Füsse derer, die Botschaft bringen vom Frieden, die Botschaft bringen von dem Guten. Aber sie haben nicht alle dem Evangelium Gehorsam geleistet. Denn Jesaja spricht: Herr, wer hat unserer Rede geglaubt? Also ist der Glaube aus der Rede, die Rede aber durch das Wort Gottes. (Römer 10, 11- 17)

Glaube aus dem Hören

Es ist eigentlich nicht unsere Aufgabe, jemanden zum Glauben zu bringen. Manche Bekehrungen sind mit viel Manipulation zustande gekommen. Die Stelle im Römerbrief sagt uns, dass wir das Wort Gottes predigen sollen. Durch das Hören des Wortes Gottes bekommt nicht nur ein Christ Glauben, sondern jeder andere Mensch auch. Wenn diese Person bereit ist, an Jesus zu glauben, dann können wir ihr Hilfestellung bieten, indem wir ein Übergabegebet vorsprechen usw.

Was hat das für Konsequenzen?

Was können wir aus dem Gelesenen lernen? Das Problem mit der Sünde ist bereits von Gott gelöst. Alles was nötig war, hat Er bereits getan. Darum sind die beiden Bibelstellen auch in der Vergangenheit geschrieben:

Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre {Eig. für einen von göttlicher Strafe Getroffenen}. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt (rapha; Jehova Rapha; der Herr, dein Arzt, Anm. Autor) (Jes 53, 3 – 5).

… der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden (1 Petrus 2, 24).

Wie sieht das nun praktisch aus?

Die Menschen wissen, dass sie ein Sündenproblem haben. Darum müssen wir nicht noch weiter in diesen Wunden herumstochern. Doch wir können mit der guten Nachricht kommen, dass deren Sündenproblem bereits gelöst wurde. Sie müssen nur das Angebot Gottes annehmen. Ein Angebot nimmt ein Mensch eher an als eine Drohung. Nicht die Strafe, sondern die Güte Gottes treibt zur Umkehr. Lasse beim nächsten Gespräch mit einem Nichtchristen die Güte oder Liebe Gottes fliessen. Das hat auch mit der Wortwahl etwas zu tun. Wenn Du dies befolgst, wirst Du in den Gesprächen mit Nichtchristen andere Resultate erzielen. Die Gnadenzeit ist noch nicht vorbei, weil Gott noch so viele Menschen für den Himmel gewinnen will.

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