Gottes Gerechtigkeit: Gottes erster Auftrag an die Menschen

Was hat die Beziehung von einem Hausbesitzer zu seinen Mietern mit Gottes Gerechtigkeit zu tun? Bereits im ersten Kapitel der Bibel lernen wir etwas über Gottes Gerechtigkeit.

In meinem ersten Post habe ich die englische Amplified Bible zitiert:

Suche (ziele auf und strebe nach) aber zuallererst Sein Königreich und Seine Gerechtigkeit (Seine Art es richtig zu machen und zu sein). Matthäus 6, 33

Der Mensch soll herrschen…

Nun möchte ich einen Schritt weiter auf unserem Weg machen. Wir wollen gemeinsam Seine Gerechtigkeit, also seine Art es richtig zu machen und zu sein, entdecken. Dies führt mich zum Buch der Anfänge, besser bekannt als Buch Genesis oder das Buch 1. Mose. Schon im ersten Kapitel von 1. Mose lesen wir, dass Gott die Erde und was sich darauf und darin befindet geschaffen hat. Als Er den Menschen schuf, machte Er folgende Aussage:

Gott segnete sie dann mit den Worten: »Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde an und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alle Lebewesen, die auf der Erde sich regen!« 1. Mose 1, 28

Gott als Schöpfer von Himmel und Erde ist auch deren Besitzer. In dieser Eigenschaft überträgt Er den Menschen eine Aufgabe:

  • seid fruchtbar
  • mehrt euch, füllt die Erde an
  • macht die Erde untertan
  • herrscht über die Fische im Meer
  • herrscht über die Vögel des Himmels
  • herrscht über alle Lebewesen, die auf der Erde sich regen

…, aber nicht über andere Menschen

Ist dir aufgefallen, dass Gott den Menschen nicht den Auftrag gab, über andere Menschen zu herrschen. Er hat auch nicht den Auftrag gegeben, dass wir entscheiden sollen, welche Menschen (geboren oder ungeboren) nicht würdig sind zu leben. Seit Jesus wissen wir, dass unsere Haltung gegenüber von Menschen eine dienende sein soll.

Wir sind Verwalter

Was bei dieser Bibelstelle nicht so ganz offensichtlich ist, ist die Rolle von Gottes Souveränität. Gott hat uns Menschen die Verwalterschaft über die Erde übertragen. Gott kann nicht einfach so mir nichts, dir nichts hier auf dieser Erde etwas machen. Er muss durch Menschen wirken.

Von einem Hausbesitzer und seinen Mietern

Ein eindrückliche Illustration ist die Beziehung eines Hausbesitzers zu seinen Mietern. Stelle dir vor, dass du ein Mehrfamilienhaus besitzest. Eigentlich kannst du mit diesem Haus machen, was du willst. Du kannst in jede Wohnung gehen, wann du willst. Sobald du aber einen Mieter in einer Wohnung hast, kannst du nicht mehr so einfach in diese Wohnung gehen. Du brauchst sozusagen die Erlaubnis des Mieters um die Wohnung betreten zu können. Der Mieter auf der anderen Seite hat einen gewissen Spielraum, um zu machen, was ihm passt, ohne dass der Besitzer etwas sagen könnte. Keinem Mieter würde es in den Sinn kommen, den Besitzer zu beschuldigen, wenn unter den Bewohnern der Wohnung ungerechte Dinge geschehen würden. Viele Menschen geben aber Gott die Schuld, wenn irgendetwas ungerechtes hier auf der Erde geschieht. Schlussendlich sind es Menschen, die diese Ungerechtigkeit ausüben. Darum liegt es auch bei den Menschen, dass solche Ungerechtigkeiten nicht geschehen sollen.

Was bedeutet Gottes Gerechtigkeit suchen?

Wenn wir Gottes Gerechtigkeit suchen sollen, dann bedeutet es in diesem Fall, dass wir uns unserer Verantwortung auf dieser Erde bewusst werden. Es liegt an uns, dass Gutes geschehen kann.

 

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Gott und Gerechtigkeit Teil3

„Warum lässt Gott das zu?“ – Was hat das mit Gerechtigkeit zu tun?

Wie bereits in einem anderen Beitrag dieser Serie beschrieben, hatte sich Gott dazu verpflichtet, mit und durch die Menschen auf dieser Erde zu wirken. Alles was Gott in dieser Welt machen will, muss durch Menschen geschehen oder die Menschen müssen dazu Gott die Bewilligung geben. Auf diesem Hintergrund können wir die altbekannte Frage beantworten: „Warum lässt das Gott zu?“ Viele Probleme und Elende sind von Menschen gemacht. Es liegt daher auch in der Verantwortung des Menschen, dass diese Probleme und Elende von Menschen gelöst werden. Die Gemeinde tut gut daran, zu wissen, dass jeder gläubige Christ eine von Gott gegebene Autorität hat. Viele Christen leben in Unwissenheit darüber. Auch ich habe viele Jahre zu jenen gehört. Was hat es mit Gottes Gerechtigkeit auf sich.

Gottes Bündnisse mit Menschen

Damit Gottes Willen auf dieser Erde zu Stande kommt, geht Gott mit einzelnen Menschen oder Menschengruppen Bündnisse ein. Oft wird durch einen Bund Vollmacht und Verantwortung übertragen. Es ist gut zu wissen, dass diese Vollmacht und Verantwortung von Gott kommt. Er lässt uns aber damit nicht alleine, sondern er steht hinter dem Bund und stellt das nötige Rüstzeug zur Verfügung.

Über die ganze Bibel verteilt finden wir verschiedene Bündnisse, die Gott eingegangen ist. Es sind dies:

Bund in Eden (1. Mose 2,16)
Bund mit Adam (1. Mose 3,15)
Bund mit Noah (1. Mose 9,16)
Bund mit Abraham (1. Mose 12,2)
Bund mit Mose (2. Mose 19,5)
Bund in Palästina (5. Mose 30,3)
Bund mit David (2. Sam 7,16)
der neue Bund (Hebr. 8,8)

Was ist ein Bund?

Ein Bund im heutigen Verständnis wäre ein Vertrag oder ein Pakt. Natürlich ist der Bund eine stärkere Abmachung als ein Vertrag. Im Gegensatz zu einem Vertrag kann der Bund nicht aufgelöst werden. Es kann sogar sein, dass der Bund über den Tod eines Vertragspartners hinaus Gültigkeit hat. Über die Jahrhunderte wurden solche Bündnisse eingegangen. Bekannt dürften die Blutbrüder bei den nordamerikanischen Indianern sein. Als Zeichen des Bundes wurden die Handgelenke mit einem Messer geschnitten, damit Blut fliessen konnte, und dann wurden die Handgelenke der beiden Bundespartner zusammengeführt, damit sich das Blut vermischen konnte.

Warum wurde ein Bund eingegangen?

Man kann hauptsächlich drei Gründe nennen:

1. Es gibt einen Feind
2. Abschluss von Geschäften
3. Liebe (z. B. Ehe, Jonathan und David)

Ein besonderes Merkmal eines Bundes ist, dass jede Partei seine Stärken zum Wohle der Gegenpartei einsetzt. Somit hilft der Partner auch bei den Schwächen der Gegenpartei.

Was ich über den Bund geschrieben habe, stimmt auch sinngemäss, wenn Gott einen Bund mit uns Menschen macht. Der Gott der Bibel ist ein Gott der Gerechtigkeit. Darum muss er sich an sein Wort halten und seine aufgestellten Regeln beachten. Aus Gottes Sicht sind wir Menschen eine solche Gegenpartei. Damit wir und Gott zusammen arbeiten können, braucht es gegenseitige Vereinbarungen und Einwilligungen. So gesehen beruht unser ganzes Leben mit Gott auf rechtlichen Grundlagen. Die Bibel könnte man als Rechtsdokument anschauen, in dem das Zusammenleben mit Gott geregelt ist. (Tatsächlich gibt es Christen, die sich dabei an den Buchstaben klammern. Das meine ich nicht damit, sondern wir sollen uns zusammen mit dem Heiligen Geist an die Umsetzung der Gebote und Gesetze machen). Wir bezeichnen Gott als souverän und meinen damit auch, dass er immer das machen kann, was ihm gerade gut dünkt. Daher meinen viele Christen auch, dass wir nie sicher sein können, was der Wille Gottes ist. Dem ist aber nicht so. Gott muss sich an sein Wort halten, dass in der Bibel aufgeschrieben wurde. Was er heute tut und sagt, muss sich mit der Bibel decken. Wenn wir das erkennen und danach handeln, wird unser Leben mit Gott um einiges einfacher, denn die grosse Unsicherheit puncto Gottes Willen ist beseitigt.

Hier gelangen Sie zu den vorhergehenden Posts:

Gott und Gerechtigkeit Teil 1

Gott und Gerechtigkeit Teil 2

 

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Gott und Gerechtigkeit Teil2

Wie alles begann

Um die Gerechtigkeit Gottes besser zu verstehen, müssen wir zurück zum Anfang der Menschheitsgeschichte oder anders gesagt, wir betrachten die Schöpfungsgeschichte in der Bibel. Gott schuf die Erde, das Universum und den Menschen in sechs Tagen. Der Mensch wird als Krönung der Schöpfung bezeichnet. Gott hat so viele Dinge geschaffen, aber Er hat nur zu Adam geredet. Weil der Mensch, und somit auch Adam, ein Wesen nach Gottes Bild war und ist, konnte Gott mit dem Menschen kommunizieren. Die ersten Worte von Gott an den Menschen, die aufgeschrieben wurden, lauten:

„Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan; und herrschet über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf der Erde regt!“ (1. Mose 1, 28)

Gott hatte die Erde und alles was darin ist geschaffen und dann zum Menschen gesagt, dass er ihm dies alles überlässt und dass der Mensch nun die Verantwortung über die Erde und die Schöpfung hat. Damit der Mensch keine Marionette ist, hat Gott ihn mit dem freien Willen ausgestattet. Damit der Mensch auch wählen konnte, gab es auch den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Gott hatte Adam in Bezug auf diesen Baum ganz klare Anweisungen gegeben:

„Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du sollst essen von allerlei Bäumen im Garten; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du des Todes sterben.“ (1. Mose 2, 16 – 17)

Wie wir genau wissen, kam der Tag als Adam und Eva von der Frucht dieses Baumes assen und sie mussten das Paradies verlassen. Der Teufel in der Form einer Schlange überredete Eva zum Essen dieser Frucht. Danach gab Eva dem Adam von der Frucht zu essen. Kaum war dies geschehen redete Gott diese prophetischen Worte:

„Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du solches getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein. Und zu Adam sprach er: Dieweil du hast gehorcht der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweisse deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis dass du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.“ (1. Mose 3, 14-19)

Von dieser Begebenheit können wir vieles über die Gerechtigkeit Gottes in Erfahrung bringen.

Was hat die Schöpfungsgeschichte mit Gerechtigkeit zu tun?

Gott hätte sich sagen können, dass sein Projekt „Erde“ gescheitert sei. Doch er hat es nicht getan und er konnte es auch nicht tun. Dies hatte verschiedene Gründe.

Wie bereits gesagt, hat der Mensch einen freien Willen. Dieser freie Wille war nicht an eine Bedingung geknüpft. Gott hatte nicht gesagt: „Solange du machst wie es mir passt, solange garantiere ich dir den freien Willen. Sonst muss ich mich über dich hinwegsetzen.“ Gott respektiert den Willen jedes Menschen, wie immer sich dieser äussert. Er kann sich nur auf Menschen einlassen, die sich freiwillig diese Beziehung wünschen.

Die Verantwortung über die Erde liegt bei den Menschen

Gott hat den Menschen die volle Verantwortung über die Erde und die Schöpfung übertragen. Somit sind wir Menschen für den heutigen Zustand der Erde verantwortlich. Gott steht zu seinem Wort, und was er sagt nimmt er nicht zurück. Adam und Eva haben Gott einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gott konnte nicht einfach die menschliche Rasse auslöschen, die Erde zerstören und nochmals von vorne beginnen. Es lag nicht mehr in seiner Macht, dies zu tun. Er musste mit den Menschen und durch die Menschen eine Lösung für dieses Problem schaffen. Er war voll und ganz auf die Menschen angewiesen. Deshalb musste der Mensch Jesus Christus viele Jahre später für unsere Sünden am Kreuz sterben.

Der Mensch musste mehrere Tode sterben

Gott hatte den Menschen verboten von der Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und des Bösen zu essen. Gleichzeitig sagte er aber auch, dass es Konsequenzen haben wird, wenn dieses Verbot übertreten wird. Die Konsequenz ist der Tod. Eigentlich spricht der hebräische Urtext von mehreren Tode. Adam und Eva sind nicht sofort gestorben. Durch die Übertretung sind sie eines geistlichen Todes, die Trennung von Gott, gestorben. Erst später trat der körperliche Tod ein.

Als Adam, Eva und die Schlange aus dem Paradies vertrieben wurden, sprach Gott zu jedem einzelnen. Damit setzte er jedem einzelnen gewisse Leitlinien für die Zukunft. Er musste dies tun, damit sein Erlösungsplan ins Rollen kommen konnte.

Fortsetzung in Teil 3

Hier gelangen Sie zu den anderen Posts:

Gott und Gerechtigkeit Teil 1

Gott und Gerechtigkeit Teil 3

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