„Geld verdirbt den Charakter“

Sicher kennst Du diesen Ausspruch: „Geld verdirbt den Charakter.“ Du begründest diese Aussage zum Beispiel mit Herr Müller, der kürzlich zu einer grossen Menge Geld kam und sich nun wie ein umgekehrter Handschuh benimmt. Früher war er der nette Nachbarn, doch heute stolziert er durch die Strasse, zeigt, was er hat und grüsst nicht mehr. Er scheint nun etwas besseres als unsereins zu sein. Darum haben die Leute wieder einmal einen Beweis, dass Geld wirklich den Charakter verdirbt. Auch viele Christen denken so und daraus ergeben sich fatale Konsequenzen.

Beweisführung

Rein oberflächlich mag diese Aussage stimmen. Dazu liefern viele Prominente ein gutes Beispiel. Durch die Medien bekommen wir ein positives Bild von einer Person übermittelt. Mit zunehmendem Ruhm und Geld kommen auch die Skandale in die Schlagzeilen. Das lässt doch Rückschlüsse zu. Doch die Medien teilen uns nicht das ganze Bild mit. Das so gezeigte Bild einer Person bekräftigt die obige Behauptung.

Für mich ist die Bibel voller Weisheit und Menschenkenntnis. Darum liegt es nahe, die obige Behauptung anhand der Bibel zu beweisen oder gar zu widerlegen.

Wenn Geld wirklich den Charakter verdirbt, dann müsste doch in der Bibel eine ganz klare Warnung geschrieben sein. Doch ich konnte eine solche Warnung nicht finden. Vielmehr finden wir gegenteilige Aussagen, die Reichtum als etwas gottgefälliges beschreiben. Reichtum wird auch als etwas positives bewertet:

Den Weisen ist ihr Reichtum eine Krone; aber die Narrheit der Toren bleibt Narrheit.
Sprüche 14, 24

Natürlich könnte ich noch weitere Beispiele anfügen, aber das würde den Rahmen sprengen.

Von Lebensumständen und Charaktereigenschaften

Ein weiterer Vers aus den Sprüchen sagt uns dies:

Denn den Unverständigen bringt ihre Abkehr den Tod, und die Toren bringt ihre Sorglosigkeit um;
Sprüche 1, 32

Hier ist nicht von einer Veränderung des Charakters die Rede, sondern die verändernden Umstände setzen dem Menschen zu. Charaktermängel werden mit steigendem Vermögen offensichtlicher, weil die Person sich nun gewisse Dinge leisten kann ohne auf das Geld zu achten oder er/sie ist nicht mehr auf andere Personen angewiesen und kann sie deshalb von oben herab behandeln. In einem gewissen Sinn bringt Reichtum den Charakter einer Person grösser heraus. Dabei spielt es keine Rolle, ob nun der Charakter gut oder schlecht ist. Entweder kann man durch Reichtum seinen Einfluss zum Guten vergrössern oder man arbeitet im grossen Stil an der Zerstörung seiner Person. Ein „gutes“ Beispiel sind dabei die Prominenten, die den Alkohol oder die Drogen nicht mehr im Griff haben.

Der Vers aus Sprüche 1, 32 kann auf verschiedene Weise übersetzt werden. Daher ist die Betrachtungsweise von verschiedenen Übersetzungen sehr aufschlussreich. So sagt eine englische Übersetzung, dass der Reichtum der Narren oder Toren sie zerstört. Nicht der Reichtum an sich zerstört, sondern die Charaktereigenschaft eines Menschen gibt den Ausschlag. Wenn der Reichtum in der Hand des Narren ist, dann wirkt es Zerstörung.

Du kannst dich entscheiden, ein weiser oder närrisches Mensch zu sein und Reichtum zu wollen oder nicht.

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Jage nicht dem Reichtum nach

Die Sprüche in der Bibel sind voll von finanziellen Aussagen. Ich staune immer wieder über die grosse Weisheit, die in diesem Buch der Bibel geäussert wird. Man ordnet die Sprüche dem König Salomo zu. Gott hatte ihm gesagt, dass Er ihm einen Wunsch erfüllte. Salomo konnte sich somit alles mögliche wünschen. Darunter wäre sicher auch Gesundheit oder Reichtum oder Macht gefallen. Doch er hat sich Weisheit gewünscht und auch bekommen. Ich bin froh, dass er sich Weisheit gewünscht hat. So haben wir einen so grossen Schatz an Weisheit in der Bibel. Wusste Salomo eigentlich auf was er sich da eingelassen hatte oder kamen viele Einsichten punkto Reichtum und Weisheit erst später in seinem Leben?

Ich möchte Dir kurz einige Stellen aus den Sprüchen aufzeigen. Salomo zeigt uns auf, dass es gar nicht gut ist, wenn man Reichwerden an erster Stelle im Leben setzt.

4 Bemühe dich nicht, reich zu werden; da spare deine Klugheit! 5 Du richtest deine Augen auf Reichtum und er ist nicht mehr da; denn er macht sich Flügel wie ein Adler und fliegt gen Himmel.
Sprüche 23, 4-5

 

Wer habgierig ist, jagt nach Reichtum und weiss nicht, dass Mangel über ihn kommen wird.
Spr 28,22

Es gibt nun viele Menschen, die nun einen falschen Rückschluss in ihrem Leben machen. Salomo rät davon ab, reich zu werden, also ist reich sein auch nicht gut. Oder wenn man nicht die Absicht, reich zu werden, verfolgt, dann kann man auch nicht reich werden. Beide Rückschlüsse kommen aus einer falschen Betrachtungsweise, weil man nur eine Art kennt, wie man reich sein kann. Für mich ist diese Betrachtungsweise verständlich, da wir meistens ja nur diese Art von Reichwerden kennen.

Was viele Christen nicht kennen ist, dass durch die enge Beziehung zu Gott Sein Segen im Leben wirken kann. Dieser Segen macht auch reich. Doch dieser Segen wird oft im Leben blockiert und deshalb sieht man die Auswirkungen dieses Segens nicht.

Wie bereits geschrieben hat Salomo die Weisheit gewählt. Was für viele eine schlechte Entscheidung war, zeigte sich als sehr gute Wahl. Was nützt es schon, Weisheit zu haben? Sehr viel, denn die nächste Bibelstelle zeigt die Auswirkungen von Weisheit auf:

12 Ich, die Weisheit, wohne bei der Klugheit und weiss guten Rat zu geben. 13 Die Furcht des HERRN hasst das Arge; Hoffart und Hochmut, bösem Wandel und falschen Lippen bin ich Feind. 14 Mein ist beides, Rat und Tat, ich habe Verstand und Macht. 15 Durch mich regieren die Könige und setzen die Ratsherren das Recht. 16 Durch mich herrschen die Fürsten und die Edlen richten auf Erden. 17 Ich liebe, die mich lieben, und die mich suchen, finden mich. 18 Reichtum und Ehre ist bei mir, bleibendes Gut und Gerechtigkeit. 19 Meine Frucht ist besser als Gold und feines Gold, und mein Ertrag besser als erlesenes Silber. 20 Ich wandle auf dem Wege der Gerechtigkeit, mitten auf der Strasse des Rechts, 21 dass ich versorge mit Besitz, die mich lieben, und ihre Schatzkammern fülle.
Sprüche 8, 12-21

Vielleicht hast Du bemerkt, dass Weisheit nicht nur mit guten Entscheidungen und Macht zu tun hat. Weisheit hat auch Auswirkungen auf den materiellen Bereich. Wieviele Entscheidungen werden aufgrund von finanziellen Aspekten gefällt? Geld ist kein guter Ratgeber, es lässt nur eine beschränkte Sicht der Dinge zu. Göttliche Weisheit hingegen bringt erstaunliche Resultate zustande. Wer sich darauf einlässt, wird auch materiell belohnt.

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Reiche Männer in der Bibel 3 – König Salomo

König Salomo war ein angesehener Herrscher und war weitherum bekannt für seinen Reichtum. Deshalb kam auch die Königin von Saba (das heutige Äthiopien) nach Israel, um den Reichtum zu bestaunen. Für viele Christen mag es erstaunen, dass ein so reicher Mann in der Bibel erwähnt wird. Oder ist es gerade andersrum. Irgendwie wird ausgeblendet, dass Gott mit so einem reichen Mann eine Beziehung pflegte. Salomo ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, dass Gott absolut nichts gegen Reichtum hat. Es ist nicht der Reichtum, der zwischen den Menschen und Gott steht, sondern der Stellenwert des Reichtums im Leben eines einzelnen.

Gott sagt klar im ersten Gebot, dass Er keine anderen Götter neben sich duldet. Ein Gott oder Götze ist immer das, was die höchste Stellung im Leben einnimmt. Es ist egal, ob es etwas Materielles oder Intellektuelles ist. So verhält es sich auch mit dem Reichtum. Reichtum ist eigentlich ein neutraler Wert. Erst der einzelne Mensch gibt dem Reichtum seinen Stellenwert.

Im Leben von Salomo gab es eine entscheidende Begebenheit. Der Herr erschien ihm in einem Traum und fragte ihn, was er haben möchte. Seine Antwort können wir in 1. König Kapitel 3, Vers 9 nachlesen:

So wollest du deinem Knecht geben ein gehorsames Herz, dass er dein Volk richten möge und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten?

Mit anderen Worten wollte Salomo Weisheit, damit er sein Volk gerecht richten kann. Nun kommt aber eine Wende in der ganzen Geschichte. Gott antwortet auf die Bitte von Salomo. Er versprach ihm Weisheit zu geben. Doch damit nicht genug. Gott gibt mehr als wir erbitten. So war es auch mit Salomo. Er gab ihm obendrein noch Reichtum und Ehre. Lese es selber nach. Hier der Original Wortlaut wie er in der Bibel niedergeschrieben ist:

10 Das gefiel dem HERRN wohl, dass Salomo um ein solches bat.
11 Und Gott sprach zu ihm: Weil du solches bittest und bittest nicht um langes Leben noch um Reichtum noch um deiner Feinde Seele, sondern um Verstand, Gericht zu hören,
12 siehe, so habe ich getan nach deinen Worten. Siehe, ich habe dir ein weises und verständiges Herz gegeben, dass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird.
13 Dazu, was du nicht gebeten hast, habe ich dir auch gegeben, sowohl Reichtum als Ehre, dass deinesgleichen keiner unter den Königen ist zu deinen Zeiten.
14 Und so du wirst in meinen Wegen wandeln, dass du hältst meine Sitten und Gebote, wie dein Vater David gewandelt hat, so will ich dir geben ein langes Leben.
1.König 3, 10-14

In Vers 9 sehen wir noch eine Kleinigkeit, die man fast übersehen kann. Am Anfang von Salomos Bitte steht seine demütige Haltung. Er ist nicht in erster Linie demütig gegenüber Menschen, sondern gegen Gott. Es gibt so viele Christen, die sind so demütig, was aber eine umgekehrte Form von Stolz ist, denn auch bei diesen Menschen geht es um die eigene Person. Salomo hatte zu diesem Zeitpunkt eine Gott wohlgefällige Demut. Diese Haltung trug dazu bei, dass Gott ihn mit Reichtum segnen konnte.

Diese Weisheit, die Salomo hatte, kann auch in Deinem Leben wirksam sein. Die Bibel sagt, dass wem Weisheit mangelt, der sollte darum bitten. Du wirst erstaunt sein, was diese Weisheit in Deinem Leben alles bewirken kann.

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